Rollendistanz

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Rollendistanz.png

Während das Individuum offensichtlich an einem Gefüge von Rollen teilnimmt, besitzt es die Fähigkeit, sein Engagement für andere Schemata in der Schwebe zu halten; es erhält so eine oder mehrere ruhende Rollen aufrecht, die bei anderen Gelegenheiten ausgeübt werden. (Goffmann 1961b, S. 101. Zit.n.: Abels, Heinz: Interaktion, Identität, Präsentation, S. 184)

Das Individuum steht in einer Doppelbeziehung zu Attributen, die ihm aufgedrängt werden oder werden können. Es fühlt, dass einige Attribute von Rechts wegen seine sind, bei anderen wird das nicht so sein, über einige wird es sich freuen und in der Lage sein, sie als Teil seiner Selbstdefinition zu akzeptieren, bei anderen wieder nicht. (Goffmann 1961b, S. 101. Zit.n.: Abels, Heinz: Interaktion, Identität, Präsentation, S. 185)

Wenn wir das Verhalten des Individuums Schritt für Schritt verfolgen, stellen wir fest, dass es angesichts der möglichen über ihn ins Spiel gebrachten Bedeutungen keineswegs passiv bleibt, sondern soweit es irgend kann, aktiv an der Aufrechterhaltung einer Situationsdefinition teilnimmt, die stabil ist und mit seinem Bild von sich selbst übereinstimmt. (Goffmann 1961b, S. 101. Zit.n.: Abels, Heinz: Interaktion, Identität, Präsentation, S. 185)

Daran wird deutlich, dass Rollendistanz nicht verwechselt werden darf mit Verweigerung oder Unfähigkeit, sondern es ist der souveräne Umgang mit einer Situation, wie sie von anderen definiert wird oder wie sie sich durch bestimmte Umstände ergeben hat. (Abels, Heinz: Interaktion, Identität, Präsentation, S. 185)

Siehe: Distanz, Grenze

Autoren:

  • Goffmann
  • Krappmann