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* Quatsch machen -> bin in Sicherheit
 
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* Fragen, Beobachtungen, Kommentare, Gedanken, Bedenken, Stimmungen (nicht alle auf einmal)
 
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== Selbststärkungssätze ==
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Also, die Selbststärkungssätze haben immer eine ganz klare Struktur.
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* Im ersten Teil wird die Limitation (Big Five, einschränkender Glaubenssatz oder parafunktionales Gefühl, bzw. das Probelm an sich) benannt
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* und im zweiten Teil dann das individuell stärkende Kernbedürfnis gestärkt.
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Z.B.:
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* Auch wenn ich Angst habe, gehe ich meinen eigenen Weg.
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* Auch wenn ich mir einen Vorwurf mache, achte und schätze ich mich so, wie ich bin.
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* Auch wenn ich mir den nächsten Entwicklungsschritt nicht zutraue, bleibe ich in Sicherheit.
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Die Struktur der Selbststärkungssätze ist also immer gleich und vorgegeben (und man kurbelt dabei unter dem linken Schlüsselbein), man muss und sollte da nicht unnötig kreativ sein und keine Kunst am Bau machen. Die klare vorgegebene Struktur ist eine Komplexitätsreduktion und soll den Prozess vereinfachen. Seine Kreativität kann man sehr schön bei den Kraftsätzen austoben 😎😁. Grammatikalisch sind Selbststärkungssätze immer Konditionalsätze ("auch wenn, kann ich ...").
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Den zweiten Teil der Selbststärkung findet man dadurch, dass man den KlientInnen die verschiedenen Möglichkeiten vorschlägt und sie sollen um Himmels willen nicht nachdenken, was passt (da kommen sonst oft nur Kopfgeburten raus), sondern reinspüren und auf ihre somatischen Marker, bzw. auf ihre physiologische Reaktion achten.
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Hier eine Karte mit den Selbststärkungssätzen aus den drei Kernbedürfnisbereichen.
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Ich benenne auch nicht die Bereiche Autonomie, Beziehung, Überblick namentlich, da dies nur wieder einladen würde, kognitiv darüber nachzudenken, anstatt körperlich reinzuspüren, welcher Satz passt und stärkt. Natürlich kann es sein, dass man die Selbststärkungssätze verdünnen, bzw. prozessual anpassen muss, so z.B. orientiert an den obigen Beispielen:
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* Auch wenn ich Angst habe, gehe ich mehr und mehr meinen eigenen Weg.
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* Auch wenn ich mir einen Vorwurf mache, wäre es aus medizinischen Gründen total sinnvoll, wenn ich mich achte und schätze, so, wie ich bin.
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* Auch wenn ich mir den nächsten Entwicklungsschritt nicht zutraue, bin ich jetzt, hier und heute ich in Sicherheit / habe ich das Potential, immer wieder in Sicherheit zu sein.
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Also zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Selbtstärkungsintervention die Transformation der Limitation ist!
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== Kraftsätze ==
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Während die Selbststärkungssätze grammatikalisch also immer Konditionalsätze sind ("auch wenn, kann ich ..."), können die Kraftsätze alle möglichen grammatikalischen Formen annehmen. Einfache Hauptsätze, zusammengesetzte oder komplexere Sätze, Konditionalsätze oder auch Satzfragmente.
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Die Hauptsätze können verschiedenste  Formen annehmen, so z.B. ein Aussagesatz (Deklarativsatz), Fragesatz (Interrogativsatz), Ausrufesatz (Exklamativsatz), Wunschsatz (Desiderativsatz) oder Aufforderungssatz (u. a. auch Befehls-/Imperativsatz) sein.
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Ohne da tief einsteigen zu wollen und zu können, hier ein paar Beispiele:
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* Im Grunde bin ziemlich interessant.
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* Jetzt gehe ich meinen ganz eigenen Weg!
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* Schnautze halten, Mozart spielen!
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* Wieso nicht ich?
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* Ich gut!
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Es können aber auch Konditionalsätze sein:
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Wenn ich jetzt auftrete, freue ich mich nur noch auf die Musik!
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Auch wenn mich jemand kritisch anschaut, bleibe ich ab jetzt konsequent der erwachsen Mann, der ich in Wirklichkeit bin!
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Es können aber auch ziemlich lange Sätze sein, so z.B:
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Eingedenk meiner Fähigkeiten, Begabungen und Potentiale ist es schon eine große Freude für mich, positiv und zuversichtlich in meine Zukunft zu schauen und meinen ganz eigenen, super spannenden und scheißgeilen Weg zu gehen - Wallah schwöre!
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Oft geben Sätze mit Kraftausdrücken besonders viel Kraft (malediktologische Forschung 😎):
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Geiler Scheiß, dass ich eine erwachsene und erfahrene Flötistin mit fester Stelle bin! Das weiß im Grunde jede Zelle von mir!
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Wer mich und mein Spiel scheiße findet, ist nicht meine Zielgruppe!
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Oder es können auch sehr kunstvolle oder philosophische Sätze sein:
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Meine Verletzlichkeit ist eine ästhetische Komponente meines Erfolgs und meines Seins!
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Die Bildung von guten Kraftsätzen dürfte jedoch das Komplizierteste überhaupt sein. Deshalb gibt es da ja so viele Unterstützungsmaßnahmen zu, wie z.B. die beiden Selbstwertgeneratoren und viele der PEP Spezialkurse (Reframing, Selbstwert Trainingscamp, Malediktologie, Auftrittscoaching, Heiter scheitern, etc.).
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Man könnte die Kraftsätze mit den vier Mittellinienpunkten aktiven, also dabei klopfen und / oder nur laut aussprechen oder im Tagebuch aufschreiben oder einem anderen oder dem eigenen Spiegelbild sagen oder dazu Qigong oder Eurythmie machen oder Luftgitarre spielen, oder mit dem ZRM (Zürcher Ressourcenmodell) kombinieren oder, oder, oder. Das muss aber zur Klientin, zum Klienten passen.
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Abschließend bleibt die Frage, wann braucht es einen Kraftsatz und wie muss der sein?
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Die Antwort ist ganz einfach:
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Es braucht immer dann einen, wenn es einen braucht und der muss einfach nur genial, saugut oder krass geil sein 😎😮😁.
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Viel Freude bei der Entwicklung von Meisterschaft in der Anwendung :-).
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Version vom 7. September 2023, 14:47 Uhr

Quelle: Dr. Michael Bohne (Seminar-Mitschriften)

Wirkhypothesen

  • Neurbiologische Wirkhypothese
  • Neurohumorale Wirkhypothese
  • Habituation
  • Zunahme des kortikalen Blutflusses
  • Wirkhypothese der reziproken Hemmung
  • Positive Kontroll- und Selbstwerterfahrung, sowie Selbstwirksamkeitserfahrung
  • Befriedigung verschiedener Grundbedürfnisse
  • Sie auch die Wirkhypothesen beim Selbstakzeptanzsatz
  • Das Meridiansystem, die klassische energetische Wirkhypothese (obsolet)

Grundbedürfnisse

Selbst-Beziehung

  • ... liebe und akzeptiere ich mich, wie ich bin.
  • ... achte und schätze ich mich, wie ich bin.

Autonomie

  • ... entscheide ich allein, was gut für mich ist.
  • ... bestimme ich was gut für mich.
  • ... bleibe ich souverän und gehe meinen eigenen Weg
  • ... genüge ich meinen Ansprüchen und bin mit mir/ meiner Leistung einverstanden
  • ... nehme ich meinen Raum

Sicherheit / Überblick / Kompetenzentfaltung

  • ... bleib ich in Sicherheit.
  • ... bleibe ich in meiner Kompetenz
  • ... behalte ich den Überblick

Verdünnung

  • nimmt nicht viel von der Interventionswirkung
  • ermöglicht nur, dass man es aussprechen kann

Big5

  • Big5 als Konservierungsmittel für Schmerz

Selbstvorwurf

Frage: Bezogen auf dein Anliegen, machst du dir dabei noch einen Vorwurf?

  • [Kurbeln] Auch wenn ich mir noch einen Vorwurf mache, ... {SAF: Selbstakzeptanzformel}
  • Konntest/ Wolltest/ Wusstest Du (es) nicht anders, oder wars ne Mischung?
  • Verzeihübung [Klopfen auf Zeigefinger]:
    1. Und jetzt verzeih ich mir, da mir klar wird, dass ich nicht anderes konnte, wollte oder wollen konnte.
    2. Und jetzt verzeih ich mir volle Pulle (aus ganzem Herzen), ... {wie oben}
  • Und dazu steh ich! [Hand heben]

Fremdvorwurf

Frage: Bezogen auf dein Anliegen, machst du jemanden anders dabei noch einen Vorwurf?

  • [Kurbeln] Auch wenn ich dem anderen einen Vorwurf mache, {SAF: Selbstakzeptanzformel}
  • Konnte/ Wollte/ Wusste er nicht anders, oder wars ne Mischung?
    1. Ganz egal, ob der andere nicht konnte oder wollte, ...
    2. Pissekackescheißegal ob der andere nicht konnte oder wollte, ...
  • Verantwortung abgeben: [Hand nach hinten ausstrecken]
    • Ich lasse seinen Teil der Verantwortung komplett bei denen, und übernehme nur meinen Teil der Verantwortung.
    • [Kind] Ich lasse die gesamte Verantwortung komplett bei denen, denn ... war erwachsen. Ich war noch ein Kind.
    • ... die moralische, die pädagogische, die juristische, die zwischenmenschliche, die karmische, ...

Fremderwartung

Frage: Bezogen auf dein Anliegen, erwartest Du irgendwas von jemandem?

  • [Stets Kurbeln] Auch wenn ich an Person X die Erwartung habe, dass ... {SAF}
  • Auch wenn ich damit ein Ziel definiert habe, das ich selbst nicht erreichen kann, ...
  • Auch wenn ich mich da von ihnen abhängig gemacht habe, mich etwas versklavt habe, ...
  • Auch wenn ich ihnen damit Macht über meine Gefühle gegeben habe, ...
  • Auch wenn ich ihnen eine Fernbediehnung für meine Gefühle gegeben habe, ...
  • Auch wenn ich ihnen noch eine Extra-Ladung Batterien geschenkt habe, ...

Inneres Schrumpfen

Frage: Wenn du an dein Anliegen denkst, wie alt fühlst dich da?

  • Auch wenn ich in diesem Kontext (etwas) schrumpfe und vergesse, wie alt ich in Wirklichkeit bin, ... {SAF}
  • Jetzt freu ich mich, auch in diesem Kontext die erwachsene Frau* zu bleiben, die ich bin.

Parafunktionale Loyalitäten

  • KKT

Affirmationen

  • Erlaube ich mir ...
  • Ab jetzt ...
  • Ich schenke mir ...
  • Ich schenke mir und Euch ...
  • Ich mute mir zu ...
  • Ich traue Euch zu, dass Ihr ...
  • Es ist meine Pflicht ...
  • Es ist meine verdammte Pflicht und Verantwortung ...
  • Ich gönne mir ...
  • Ich erlaube mir ...
  • Ich tue einfach mal so, als ob ...
  • Jetzt beginne ich in meiner Geschwindigkeit ...
  • Ich mache der Welt das Geschenk ...

Abschluss

  • Ich bin auch einem guten Weg ...
  • Ich gebe diesem Thema nun die Zeit die es braucht.
  • Ich kann mich gar nicht dagegen wehren, dass ...
  • Ich bin zuversichtlich, dass ich dieses Thema auch noch gut gelöst bekomme


Kognition Kongruenz Test

  • spült rote Ampeln hoch
  • insbesondere bei ambivalenten Anliegen
  • KKT geht ans Betriebssystem

Testsätze

  • Ich möchte ...
  • Ich werde ...
  • Es ist mir möglich ...
  • Ich habe es verdient / es steht mir zu ...
  • Ich bleibe in Sicherheit / es ist nicht gefährlich für mich / ich kann mich sicher fühlen ...
  • Andere bleiben in Sicherheit / es ist nicht gefährlich für andere ...
  • Ich erlaube mir / gestehe mir zu
  • Ich mache mir einen Vorwurf bezüglich meines Anliegens ...
  • Ich mache anderen einen Vorwurf bezüglich meines Anliegens ...
  • Ich erwarte etwas von jemanden bezüglich meines Anliegen ...
  • Ich bleibe so alt wie ich bin, wenn ich an mein Anliegen denke ...
  • Es ist mir erlaubt / ich darf
    • Meine Mutter / die innere Repräsentanz meiner Mutter erlaubt mir ...
    • Mein Vater erlaubt mir ...
    • Die Geschwister meiner Eltern, also meine Onkel und Tanten erlauben mir ...
    • Meine Großeltern väterlicherseits erlauben mir ...
    • Meine Großeltern mütterlicherseits erlauben mir ...
    • Meine Geschwister (auch ungeborene, still geborene, verstorbene) erlauben mir ...
    • Meine Partnerin/ mein Partner (Expartner) erlaubt mir ...
    • Meine Kinder (auch ungeborene, still geborene, verlorene) erlauben mir ...
    • meine (verletzten) kindlichen Anteile/ alle meine Anteile erlauben mir ...
    • mein Wertesystem, meine innere Instanzen erlauben mir ...
    • Mein Körper erlaubt mir ...
    • ... Gott, Schicksal, die Kirche, der Papst, Schwiegermutter, Freundinnen, Cousin, Chef, Mitarbeiter, Patienten, etc.) erlauben mir ...
    • Ich verletze die Loyalitäten zu/ irgendeiner Loyalität ...
    • Ich verliere die Zugehörigkeit ...
  • Ein Teil von mir hält am Problem fest / hat etwas davon, wenn ich das Ziel noch nicht erreiche.
  • Ich habe alles was ich brauche, um ...
  • Ich tue alles was nötig ist (möglich) ist, um ...
  • Es ist jetzt an der Zeit/ ich kann jetzt damit beginnen/ ich tue etwas dafür ...
  • Mir wird etwas Wwesentliches fehlen ...
  • Ich werde meine Identität/ einen wesentlichen Teil meiner Identität verlieren
  • Es passt zu meinem Selbstbild, wenn ich ...
  • Ich werde es aushalten, wenn ich ...
  • Ein Teil von mir sabotiert es noch ...
  • Ein Teil von mir fühl sich bedroht, wenn ich ...
  • Ich bin unglaubwürdig, wenn ...
  • Ich kann auch in kurzer Zeit (beginnen) ...
  • Das Problem/ die bisherige Nichterreichung meines Ziels/ das (Rest-)Syndrom ist wichtig als letzter Zeuge, dass mir etwas Belastendes, sehr schwieriges/ Schlimmes widerfahren ist ...
  • die Ampeln sind jetzt alle grün, dass ich ...

Nicht Erlauben

  • Selbst wenn ... nicht erlaubt, {Testphrase}, kann ich {Testphrase}.
  • Wenn ich mein Ziel erreiche, ...
    • bleibe ich die Tochter/der Sohn meiner Mutter
    • bleibe ich liebevoll verbunden mit meiner Mutter
    • tue ich dies auch in (tiefer) Liebe zu meiner Mutter
    • tue ich das auch meiner Mutter zu Ehren.
    • bleibt das Leid meiner Mutter gewürdigt.
    • tue ich dies auch in tiefer Verneigung vor dem Leid meiner Mutter.

Letzter Zeuge

  • Auch wenn mein bisheriges Problem letzter Zeuge war, dafür dass mir etwas Schwieriges (oder Belastendes, Schlimmes) widerfahren ist, {SAA}.
  • Affirmation: Wenn ich jetzt (z.B.) glücklich, gesund und erfolgreich bin, bleibt gewürdigt, dass ich Belastendes, Schwieriges/Schlimmes erlebt habe.

Humorikativ

  • Auch wenn ich dieses Problem behalten sollte, ...
  • Auch wenn ich dieses Problem tatsächlich behalten werde, ...
  • Auch wenn ich es zeitnah überwinden werde, ...
  • Auch wenn ich es schon gerade eben schon überwunden habe, und noch gar nicht gemerkt habe
  • Scheißegal ob ich es überwinden werde, oder nicht ...

Funktionale oder Parafunktionale Gefühle

  • Tut Ihnen das gut?
  • Funktionale Gefühle geben Kraft

Parafunktionale Gefühle

  • parafunktional: Angst vor Spinnen - {im Widerspruch} - rational unberechtigt

Funktionale Gefühle

  • funktional: Angst vor einem Tiger - {im Widerspruch} - rational berechtigt


Probleme 1. und 2. Ordnung

  • Probleme 1. Ordnung werden gar nicht behandelt
  • Probleme 2. Ordnung:
    • Traumata
    • Ängste
    • Hilflosigkeit
    • Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung
    • Ärger und Wut -> Vorwürfe

Binokulare Brille

  • Affekt
  • Kognition

Limbisch

  • Affektregulation

Neocortex

  • Einsicht & Verständnis

Gedanken

  • non-narrativ: Das Narrativ hat einen enormen Sog, dass man ins System kippt
  • viele sind aggressionsgehemmt
  • Quatsch machen -> bin in Sicherheit
  • Fragen, Beobachtungen, Kommentare, Gedanken, Bedenken, Stimmungen (nicht alle auf einmal)

Selbststärkungssätze

Also, die Selbststärkungssätze haben immer eine ganz klare Struktur.

  • Im ersten Teil wird die Limitation (Big Five, einschränkender Glaubenssatz oder parafunktionales Gefühl, bzw. das Probelm an sich) benannt
  • und im zweiten Teil dann das individuell stärkende Kernbedürfnis gestärkt.

Z.B.:

  • Auch wenn ich Angst habe, gehe ich meinen eigenen Weg.
  • Auch wenn ich mir einen Vorwurf mache, achte und schätze ich mich so, wie ich bin.
  • Auch wenn ich mir den nächsten Entwicklungsschritt nicht zutraue, bleibe ich in Sicherheit.

Die Struktur der Selbststärkungssätze ist also immer gleich und vorgegeben (und man kurbelt dabei unter dem linken Schlüsselbein), man muss und sollte da nicht unnötig kreativ sein und keine Kunst am Bau machen. Die klare vorgegebene Struktur ist eine Komplexitätsreduktion und soll den Prozess vereinfachen. Seine Kreativität kann man sehr schön bei den Kraftsätzen austoben 😎😁. Grammatikalisch sind Selbststärkungssätze immer Konditionalsätze ("auch wenn, kann ich ...").

Den zweiten Teil der Selbststärkung findet man dadurch, dass man den KlientInnen die verschiedenen Möglichkeiten vorschlägt und sie sollen um Himmels willen nicht nachdenken, was passt (da kommen sonst oft nur Kopfgeburten raus), sondern reinspüren und auf ihre somatischen Marker, bzw. auf ihre physiologische Reaktion achten.

Hier eine Karte mit den Selbststärkungssätzen aus den drei Kernbedürfnisbereichen.

Ich benenne auch nicht die Bereiche Autonomie, Beziehung, Überblick namentlich, da dies nur wieder einladen würde, kognitiv darüber nachzudenken, anstatt körperlich reinzuspüren, welcher Satz passt und stärkt. Natürlich kann es sein, dass man die Selbststärkungssätze verdünnen, bzw. prozessual anpassen muss, so z.B. orientiert an den obigen Beispielen:

  • Auch wenn ich Angst habe, gehe ich mehr und mehr meinen eigenen Weg.
  • Auch wenn ich mir einen Vorwurf mache, wäre es aus medizinischen Gründen total sinnvoll, wenn ich mich achte und schätze, so, wie ich bin.
  • Auch wenn ich mir den nächsten Entwicklungsschritt nicht zutraue, bin ich jetzt, hier und heute ich in Sicherheit / habe ich das Potential, immer wieder in Sicherheit zu sein.

Also zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Selbtstärkungsintervention die Transformation der Limitation ist!


Kraftsätze

Während die Selbststärkungssätze grammatikalisch also immer Konditionalsätze sind ("auch wenn, kann ich ..."), können die Kraftsätze alle möglichen grammatikalischen Formen annehmen. Einfache Hauptsätze, zusammengesetzte oder komplexere Sätze, Konditionalsätze oder auch Satzfragmente.

Die Hauptsätze können verschiedenste Formen annehmen, so z.B. ein Aussagesatz (Deklarativsatz), Fragesatz (Interrogativsatz), Ausrufesatz (Exklamativsatz), Wunschsatz (Desiderativsatz) oder Aufforderungssatz (u. a. auch Befehls-/Imperativsatz) sein.

Ohne da tief einsteigen zu wollen und zu können, hier ein paar Beispiele:

  • Im Grunde bin ziemlich interessant.
  • Jetzt gehe ich meinen ganz eigenen Weg!
  • Schnautze halten, Mozart spielen!
  • Wieso nicht ich?
  • Ich gut!


Es können aber auch Konditionalsätze sein:


Wenn ich jetzt auftrete, freue ich mich nur noch auf die Musik!


Auch wenn mich jemand kritisch anschaut, bleibe ich ab jetzt konsequent der erwachsen Mann, der ich in Wirklichkeit bin!


Es können aber auch ziemlich lange Sätze sein, so z.B:


Eingedenk meiner Fähigkeiten, Begabungen und Potentiale ist es schon eine große Freude für mich, positiv und zuversichtlich in meine Zukunft zu schauen und meinen ganz eigenen, super spannenden und scheißgeilen Weg zu gehen - Wallah schwöre!


Oft geben Sätze mit Kraftausdrücken besonders viel Kraft (malediktologische Forschung 😎):


Geiler Scheiß, dass ich eine erwachsene und erfahrene Flötistin mit fester Stelle bin! Das weiß im Grunde jede Zelle von mir!


Wer mich und mein Spiel scheiße findet, ist nicht meine Zielgruppe!


Oder es können auch sehr kunstvolle oder philosophische Sätze sein:


Meine Verletzlichkeit ist eine ästhetische Komponente meines Erfolgs und meines Seins!


Die Bildung von guten Kraftsätzen dürfte jedoch das Komplizierteste überhaupt sein. Deshalb gibt es da ja so viele Unterstützungsmaßnahmen zu, wie z.B. die beiden Selbstwertgeneratoren und viele der PEP Spezialkurse (Reframing, Selbstwert Trainingscamp, Malediktologie, Auftrittscoaching, Heiter scheitern, etc.).


Man könnte die Kraftsätze mit den vier Mittellinienpunkten aktiven, also dabei klopfen und / oder nur laut aussprechen oder im Tagebuch aufschreiben oder einem anderen oder dem eigenen Spiegelbild sagen oder dazu Qigong oder Eurythmie machen oder Luftgitarre spielen, oder mit dem ZRM (Zürcher Ressourcenmodell) kombinieren oder, oder, oder. Das muss aber zur Klientin, zum Klienten passen.


Abschließend bleibt die Frage, wann braucht es einen Kraftsatz und wie muss der sein?


Die Antwort ist ganz einfach:


Es braucht immer dann einen, wenn es einen braucht und der muss einfach nur genial, saugut oder krass geil sein 😎😮😁.


Viel Freude bei der Entwicklung von Meisterschaft in der Anwendung :-).

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