Strukturaufstellung

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Daher beschränke ich mich hier auf Wittgensteins Bildtheorie, da diese die Grundlage für Abbildungen und Simulationen bei den SySt liefert.
"Das Bild ist ein Modell der Wirklichkeit" (TLP 2.12.). Zu einer Abbildung gehören laut Wittgenstein vier Aspekte.

  • Die abbildende Beziehung: Darunter versteht Wittgenstein die Zuordnung der Elemente (Gegenstände) des Abzubildenden zu den Elementen des Bildes (TLP 2.1514). SySt-Analogie: Die Wahl der RepräsentantInnen fällt hierunter, wenn die Wahl in der Absicht geschah, dass das gestellte Bild die Wirklichkeit abbilden soll.
  • Die Form der Abbildung: Hierzu gehört das, was das Bild mit der Wirklichkeit gemeinsam hat (TLP 2.17). Was das Bild mit der Wirklichkeit gemeinsam hat, ist die Mannigfaltigkeit (Anzahl) seiner Elemente und die Art und Weise ihres Zusammenhangs. Die Möglichkeit, wie die Elemente im Bild zusammenhängen können, ist die Form der Abbildung (TLP 2.151).
    Übertragung auf die SySt: In diesem Sinne gehören sowohl das Ausgangs- wie das Schlussbild einer SySt zur Form der Abbildung. Beide stellen unterschiedliche Möglichkeiten dar, wie die Elemente das Abzubildenden angeordnet sind bzw. zusammenhängen können. Wenn wir das Anfangsbild einer SySt ändern, ändern wir oft lediglich seiner Struktur. Die Lösung ist also oft bereits im Anfangsbild enthalten. Grundlegende Änderungen enthalten jedoch durchaus auch Änderungen der Form, etwa durch das Hinzufügen neuer Elemente. "Die Tatsachen gehören alle nur zur Aufgabe, nicht zur Lösung." (TLP 6.4321). Mit den SySt machen wir also in diesem Sinn formale Arbeit.
    Außerdem gehört zur einer Abbildung, dass die Elemente des Abzubildenden die gleiche Mannigfaltigkeit haben wie die Elemente des Bildes. Wenn z.B. eine Familie drei Kinder hat, so sollte eine Abbildung dieser Familie auch für je ein Elternteil und für je ein Kind ein Element besitzen, also insgesamt fünf Elemente aufweisen. Hätte die Abbildung mehr oder weniger als fünf Elemente, so wäre es schwierig, diese als Abbildung der Familie zu erkennen. Damit es eine Abbildung wäre, erforderte solch ein Bild eine zusätzliche Erklärung. Wären etwa auf dem Bild sieben Elemente dargestellt, so könnte eine Zusatzerklärung heißen, dass die drei Kinder noch zwei Halbgeschwister haben. Damit hätten wir wieder zwischen Abgebildetem und Bild die Gleichheit der Mannigfaltigkeit. ...
  • Die Form der Darstellung: Hierunter versteht Wittgenstein, dass zum Bild dazugehört, dass es von einem Standpunkt außerhalb seiner selbst aus abgebildet wird. Die Perspektive, aus der abgebildet wird, gehört mit zur Abbildung, sie ist eine Form der Darstellung (TLP 2.173). Da das Bild sein Objekt von außerhalb abbildet, besteht die Möglichkeit, dass richtig oder falsch abgebildet wird.
    Übertragung auf die SySt: Die Bilder der SySt werden aus der Perspektive der KlientIn dargestellt. Sie allein kann die Richtigkeit des Bildes bestätigen oder widerrufen. Hier zeigt sich ein prinzipieller Unterschied zum Familienstellen bei Bert Hellingen, der selber die Richtigkeit des Bildes feststellt und darüber verfügt.
  • Die logische Form: Nach Wittgenstein muss jedes Bild seine logische Form mit der Wirklichkeit gemeinsam haben (TLP 2.18). Die logische Form ist das Gemeinsame aller Formen.
    Soll ein Bild mit dem Abgebildeten übereinstimmen, so muss... (IS-SS 81f)