Vergegenständlichung

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Die Vergegenständlichung hat drei wesentliche Aspekte:

  • Psychologismus: Die empirische Welt wird zerlegt in private Innenwelten (z.B. Seelen), eine für jeden Bewußthaber, in die jeweils dessen gesamtes Erleben eingeschlossen wird,
  • Reduktionismus: Neben oder zwischen den Innenwelten gibt es eine verbleibende Außenwelt, die bis auf weniger standardisierte Merkmalsorten, die für Statistik und Experiment optimal geeignet sind, und deren hinzugedachte Träger abgeschliffen werden.
  • Introjektionismus: Der Abfall der Abschleifung wird entweder vergessen oder in den Innenwelten abgeladen.


Die psychologistisch-reduktionistisch-introjektionistische Vergegenständlichung wird durch drei wichtige Zusätze ergänzt:

  • durch den Ersatz einer dynamischen Weltordnung mit einander kompensierenden Kräften durch einen Dualismus sinnfälliger Kinetik und hinzugedachter stabiler Invarianten
  • durch das die technische Nutzung vorbereitende Gegensatzpaar von Form und Stoff
  • durch die Zerlegung des Menschen in Körper und Seele mit der Seele als dem Regenten des Körpers.

(frei nach Schmitz, ToPrax 144)

Geschichte

Die psychologistisch-reduktionistisch-introjektionistische Vergegenständlichung kommt in die 2. Hälfte des 5. vorchristlichen Jahrhunderts als philosophisches System bei Demokrit vor und zeichnet sich besonders deutlich in der Gegenüberstellung mit dessen älteren Zeitgenossen Empedokles ab. Sie wird von Platon übernommen und mit weltgeschichtlicher Publizität ausgestrahlt: