Topische Praxis: Unterschied zwischen den Versionen

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Topische Praxis ist das Finden des einem zustehenden Ortes und die [[Abgrenzung]] vor eigenen oder fremden Zumutungen.  
 
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* Beziehung zwischen Ich, Leib und (eigener) persönlicher Situation, Abgrenzung vor eigenen und fremden Zumutungen
 
* Beziehung zwischen Ich, Leib und (eigener) persönlicher Situation, Abgrenzung vor eigenen und fremden Zumutungen
* Achtung der [[System#Systemgesetze|Systemgesetze]]
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* Auflösen von Verstrickungen
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* Achtung der [[System#Grundprinzipien für den Systemerhalt|systemischen Grundprinzipien für den Systemerhalt]]
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* Entdeckung der eigenen personalen Situation, des eigenen Raumes
 
* Systemische [[Selbstintegration]] durch gesunde [[Abgrenzung]]: [[Grenze]] als Umfriedung
 
* Systemische [[Selbstintegration]] durch gesunde [[Abgrenzung]]: [[Grenze]] als Umfriedung
* Unterscheidung von Hier und Dort, Dieses und Jenes, Jetzt und Vorher/Später, Ich und Du, Dasein und ...
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* Unterscheidung von dem Eigenen und dem Fremden (Ich und Du), Hier und Dort, Dieses und Jenes, Dasein ...
  
 
== Naturräumliche Verortung ==
 
== Naturräumliche Verortung ==

Aktuelle Version vom 21. März 2018, 09:12 Uhr

Topische Praxis ist heilsame Verortung.

Topische Praxis ist das Finden des einem zustehenden Ortes und die Abgrenzung vor eigenen oder fremden Zumutungen.

Die topische Praxis beinhaltet insbesondere Übungen zur Selbstintegration, um den eigenen Ort im Raum zu finden, darin Verbindung mit dem eigenen Selbst und eine gesunde Distanz zu Anderen zu lernen.

Der Mensch hat zwei Beine nicht deshalb, damit er an zwei verschiedenen Orten gleichzeitig stehen kann, sondern damit er an einem Ort stabil steht! (Tom)

Siehe: Topisches Verhältnis

Leibliche Verortung

  • Beziehung zwischen Ich und Leib
  • leibliche Beheimatung in der Mitwelt: leibliche Kohärenz: ursprüngliche leibliche Partizipation an der Mitwelt
  • Abgeschnittene Verortung: Verlust der Beheimatung, der Kohärenz, der Partizipation
    • Zurückgeworfen auf die mechanisch funktionierende Körperlichkeit

Denn im Verlust leiblicher Kohärenz sind wir Menschen von der ursprünglichen Partizipation an der Mitwelt abgeschnitten. Wir sind dann auf eine mehr mechanisch funktionierende Körperlichkeit zurückgeworfen, die unser Empfinden von Isolation und Sinnlosigkeit verstärkt und einen idealen Nährboden für das Empfangen von Kränkendem und Krankmachendem abgibt. (GE-WHe 119)

  • Nötig: Wiederbeleibung, durch widerständige Körperlichkeit

Der Boden als gespürter Widerstand ist es, der es uns ermöglicht zu stehen, zu gehen, zu laufen, zu liegen, zu sitzen, zu tanzen, eben zu leben und zu lieben. Der "wendende Punkt" jedoch - wo ist er? ... Beim Leib ist der wendende Punkt am Boden, genau da, wo der Fuß den Boden berührt: Jeder Schritt im Gehen, Schreiten, Laufen und Tanzen vollzieht diese Wendung, indem der Fuß den Boden berührt und durch den so erfahrenen körperhaften Widerstand die Kraft zur Aufrichtung gewährt. (GE-WHe 121)

Systemisch-personale Verortung

  • Beziehung zwischen Ich, Leib und (eigener) persönlicher Situation, Abgrenzung vor eigenen und fremden Zumutungen
  • Auflösen von Verstrickungen
  • Achtung der systemischen Grundprinzipien für den Systemerhalt
  • Entdeckung der eigenen personalen Situation, des eigenen Raumes
  • Systemische Selbstintegration durch gesunde Abgrenzung: Grenze als Umfriedung
  • Unterscheidung von dem Eigenen und dem Fremden (Ich und Du), Hier und Dort, Dieses und Jenes, Dasein ...

Naturräumliche Verortung

Brücke zwischen leiblicher und personaler Verortung

"meine Vertrautheit mit meiner Leiblichkeit - und meine leibliche Vertrautheit mit der Mitwelt" (zit.n. GE-WHe 119)

Dieses Zuhausesein in meinem Leib als Brücke zum Zuhausesein in der Mitwelt ist auch der Nährboden für unser immer wieder zu erwerbendes Gesundsein. (GE-WHe 119)

Zitate

Dieser Philosophie [der Vergegenständlichung] ist in den Dienst einer utopischen Praxis getreten, die den Alexanderzug der Technik durch die erfahrbare Welt (die sogenannte Lebenswelt) mit der Vision eines riesigen Netzes aus Daten jener Vergegenständlichung, das alles nicht Dazugehörige aufsaugen oder mindestens unbegriffen einfangen soll, überkleidet. (S-ToPrax: 149)

Philosophie ist Sichbesinnen des Menschen auf sein Sichfinden in seiner Umgebung - das Finden des ihm zustehenden Ortes im Konzert der Zumutungen, die ihm in den Sinn kommen oder an ihn herangetragen werden. Diese Zumutungen sind teils Sachverhalte, die als Tatsachen ausgegeben werden, teils als gültig ausgegebene Programme, beide Sorten von Zumutungen werden in den Wissenschaften und allerlei anderen Institutionen mit mehr oder weniger guten Begründungen versehen, aber kein Mensch ist so fest in ein Regelsystem eingebunden, dass nicht noch ein Spalt bliebe für die offen gelassene Frage: Was muss ich gelten lassen, sei es als Tatsache, sei es der fortwährenden Besinnung des Menschen auf sein Sichfinden in seiner Umgebung, und das ist Philosophie. Sie fahndet nach objektiven Tatsachen wie jede Wissenschaft, aber im Licht subjektiver Probleme. (S-ToPrax: 150)

... das philosophische Forschen [ist] niemals bloße Theorie, sondern immer auch das Stellungnehmen an einem Ort, der im Sichbesinnen auf das Sichfinden in der Umgebung bestimmt wird, also eine topische Praxis. Zu dieser sind die Philosophen heute mehr als je berufen, weil die Netzeknüpfer in den Wissenschaften, der Technik, den sozialen und informatorischen Systemen den Boden der unwillkürlichen Lebenserfahrung - bedeutsame Situationen, Atmosphären des Gefühls, das leiblich Spürbare und Kommunizierbare - unter kaum noch entwirrbaren Vernetzungen einzelner Faktoren so sehr verdeckt haben, dass er dem rechenschaftsfähigen Begreifen nur noch schwer zugänglich ist. (S-ToPrax: 150)