Tier

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Das Tier ist sein Erleben, der Mensch hat sein Erleben. (F-LRP 265)

Positional bildet ein Tier als einzelnes Ding, als Individuum ein Hier-Jetzt, gegen welches Außenfeld und eigener Körper konzentrisch stehen und aus dem heraus eigener Körper und Außenfeld Einwirkungen erhalten. (P-Stufen 239)

Tiere und Säuglinge leben nur in Folgen ganzer Situationen, die sie durch leibliche Kommunikation (antagonistische und solidarische Einleibung) bewältigen. (S-JdN 44)

Tierisches Wiedererkennen ist daher nicht Identifizierung, sondern eine Art von Ähnlichkeitsassoziation durch Wiederkehr einer Tönung in einer neuen, aber der alten verwandten Situation. (S-JdN 45)

Tiere sind nicht nur mit absoluter Identität und Verschiedenheit vertraut, sondern sie leben auch in geordneten Verhältnissen, etwa zum Kumpan, zum Fressfeind, zum Leittier, zu den Jungen, zum Ehepartner der bei machen Species lebenslang monogamen Ehe. Was bei Menschen Beziehungen wären, sind bei den Tieren absolut unspaltbare Verhältnisse. Der Inhalt und die Ordnung können in beiden Fällen gleich sein, bloß die Ordnungsform ist verschieden: Statt eines Geflechts gerichteter Beziehungen zwischen einzelnen Referentien und Relaten gibt es ungerichtete Verhältnisse mit absoluter Identität und Verschiedenheit, aber ohne Einzelheit. (S-KGM 105f)

Empfänglichkeit für Situationen

Schon die Tiere werden unruhig, wenn sie spüren, dass etwas in der Luft, d.h. in der Situation, liegt, das nicht geheuer ist, und können es doch nicht in eine Frage fassen, weil sie keine Sachverhalte als einzelne aus der Situation, in der sie gefangen sind, herauszuheben vermögen; den Menschen widerfährt oft das Entsprechende, und obwohl sie in der Explikation der Bedeutsamkeit weiter kommen, haben sie oft Schwierigkeiten damit, die richtigen Fragen zu stellen, deren Beantwortung die Beunruhigung durch das offene Problem abschließen kann. (S-GedW 37)

Fehlende Explikationsfähigkeit

Vor den Tieren und den Säuglingen haben die zu Personen ... gewordenen Menschen die Fähigkeit voraus, Situationen zu explizieren, d.h. aus der ganzheitlich-binnendiffusen Bedeutsamkeit einzelne Sachverhalte, einzelne Programme, einzelne Problem in satzförmiger Rede herauszuholen. (S-SuK 54)

Wenn Tiere wie Menschen Situationen explizieren könnten, würden sie eine der menschlichen Rede ebenbürtige (vielleicht nicht stimmliche) Rede entwickeln und ihre Interessen so energisch vertreten, dass sie von der politischen Willensbildung nicht ausgeschlossen werden könnten. (S-H 191)

Tierische Rede

Tierische Rede läuft nicht satzförmig, sondern in Rufen ab.

Tiere reden, aber sie sprechen nicht. (S-DRdN 213)

[Tiere] plakatieren durch Rufe und Schreie, die einer segmentierten Situation den impressiven Akzent geben, wie etwa Alarm-, Lock- und Klagerufe, aber auch durch Rituale und Gesten (z.B. Imponiergehabe). (S-DRdN 172)

Siehe: Menschliche und tierische Rede

Tierischer Ernst

  • beim Tier: Verharren in primitiver Gegenwart
  • beim Menschen: Verhärtung auf einem Standpunkt über der primitiven Gegenwart, in einem Niveau und Stil personaler Emanzipation. (Vgl.: S-IV 146)