Subjekt

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Weder Subjekt noch Objekt sind Sachen

Tatsächlich sind Subjekt und Objekt aber keine Sachen, die man nach dem Muster von Gegenständen der Physik zu einander ins Verhältnis setzen könnte. Subjektivität und Objektivität sind Eigenschaften nicht von Sachen, sondern von Sachverhalten, Programmen und Problemen, namentlich von Tatsachen, ... (S-WwK 338)

Subjekt in einer Situation

... ein Subjekt, dass durch seine Situiertheit bestimmt ist ... (GB-BF 191)

Das personale Subjekt lebt ambivalent zwischen entfalteter und primitiver Gegenwart in einer persönlichen Situation, die ihm zugleich Hülle und Partner ist, von ihm aber auch in leiblicher Dynamik und leiblicher Kommunikation unterschritten wird zur Offenheit für widerfahrene vielsagende Eindrücke. (S-Replik Pos 294)

Ähnlich wie Whitehead in "Process and Reality" den Begriff des Subjektes durch den des "superjects" ersetzt hat, so ersetzt Hermann Schmitz ihn durch den Begriff der Situation. (B-Fest80 26)

Das in einer Situation aufgelöste Subjekt

Das Subjekt hat sich, wenn ich mich panisch in der Dunkelheit fürchte, in eine Situation aufgelöst, ..., hier die Angst, ohne einen, der sich fürchtet. (S-H 38)

Diese Worte [wie "hier" und "jetzt"] bezeichnen sprachgemäß nicht Sachen oder Substanzen, denen das, was hier und jetzt ist, als Eigenschaft oder Zustand zukäme, sondern Milieus räumlicher Anwesenheit bzw. zeitlicher Gegenwart von vielerlei. Entsprechend ist das Selbst des Selbstbewusstseins bei Selbstvergessenheit, das Mich der dann für mich subjektiven Sachverhalte, Programme und Probleme, kein Subjekt, dem etwas zugeschrieben werden könnte, sondern ein Milieu, in dem solche Sachverhalte, Programme und Probleme gleichmäßig verteilt sind, ohne Aufhängung an einen zentralen Bezugspol, für den das alles subjektiv wäre. (S-H 48f)

Subjekte gibt es nur durch subjektive Tatsachen, subjektive Tatsachen aber auch ohne Subjekte. (S-H 49)

Die Subjekt und Objekt umspannende Situation

Weil gemeinsame Situationen von vorn herein Subjekt und Objekt umspannen, gibt es kein erkenntnistheoretisches Problem der Kontaktaufnahme zwischen diesen, als ob gleichsam das Objekt das Subjekt oder dieses jenes besuchen müsste, um Kenntnis von sich zu gewähren bzw. zu erlangen; diese falsche Problemstellung ist nur durch Unkenntnis der Situationen möglich, da in diesen Sachverhalte, Programme und Probleme keineswegs als Überbau und Bekleidung zwei anfangs nackter Sachen, die sich erst finden müssten, eines Subjekts und eines Objekts, durch Informationsverarbeitung nachträglich entstehen, sondern von vorn herein virulent sind und, sofern etwas erkannt werden soll, zur Explikation aus chaotischer Mannigfaltigkeit bereit stehen. (S-WwK 334)

Siehe: In-Sein, Subjektivität, persönliche Situation, Objekt

Subjekt als innerer Behälter

... das Subjekt, das durch in ihm enthaltene Ideen Objekte denkt (Descartes) oder vorstellt (Leibniz). (S-BW 11)

Siehe: Raum als Behälter