Sphärologie: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Sphärologie nährt das gefährliche Idealbild der [[Symbiose]]: | Die Sphärologie nährt das gefährliche Idealbild der [[Symbiose]]: | ||
Version vom 17. März 2011, 01:57 Uhr
Die Sphärologie als mathematische Disziplin ist Teil der Geometrie, die sich mit der Kugel befasst.
Peter Sloterdijk hat sich in seiner Sphären-Trilogie den Versuch einer Sphärologie gewagt.
Unter Sphäre als Alternative zu dem traditionellen Weltbegriff versteht Sloterdijk: Kugeln, Atmosphären, Milieus, Kapseln, Verbände, Geweben, Schaumstrukturen.
Sphäre ist eine "virtuelle Kugel des Seins" (PS-B 67, aus H-SP 173)
Anschluss an Heidegger:
- "Seinsvergessenheit" wird zur "Sphärenvergessenheit" (H-PS 183)
- "In-der-Welt-Sein" wird zur "In-Sphären-Sein" (H-PS 183)
Kritik an Freuds "Flucht in die Objektlehre" und an der versachlichenden Sprache. (Vgl: H-PS 186) Kritik an der Psychoanalyse, da sie Trennungen fördert anstatt (sphärische) Verschmelzungen. (Vgl: H-PS 185)
Die Sphärologie denkt und spricht nicht in begrenzten Formaten, selbst da nicht, wo sie von kleinsten Sphären-Formationen, den Blasen - damit ist vor allem der psycho-akustischen Resonanzen erfüllte ursprüngliche Innenraum, ein Medium des ungeteilten Miteinanderseins gemeint -, handelt. (H-SP 187)
Die Sphärologie ist inbesondere im Telekommunikationszeitalter vonnöten, weil die von ihre herangezogene Schaummetapher am besten das Leben "in einander verschachtelten simultanen Räumen" (H-PS 170) artikulieren und beschreiben kann.
Topologische Basis der Sphärologie
Ebenso wie die Topologie betont die Sphärologie die Frage nach dem "Wo?".
Topologische Kritik der Sphärologie
Symbiose als Idealbild der dyadischen Sphäre
Die Sphärologie nährt das gefährliche Idealbild der Symbiose:
In-der-Welt-Sein als "In-der-Mutter-Sein" (SH-DSudT 166)
Demgegenüber betont die Topologie noch mehr den (guten) eigenen Ort des Lebens und im Leben, der sich von anderen Orten unterscheidet. Der Sphärologie als Wissenschaft kann die Abgrenzung zwischen den Sphären daher nicht hinreichend begrifflich thematisieren.