Objektivität

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Objektivität basiert nicht notwendigerweise auf naturwissenschaftlichen Reduktionismus, sondern auch auf Intersubjektivität.

Objektivität ist eine Rest- oder Schrumpfungsform der Subjektivität von Tatsachen. (Vgl: S-WNP 16)

Objektivität als Ergebnis der Abschälung der Subjektivität im Rahmen der personalen Emanzipation.

Unter "Objektivität" pflegt man die Haltung des sich besinnenden und um Erkenntnis bemühten Menschen zu verstehen, in der er bemüht ist, sein affektives Betroffensein zurückzustellen, um "sine ira et studio", ohne Eifer für oder gegen sein Objekt, mit unbefangener Sachlichkeit diesem gerecht zu werden. (S-GedW 46)

Etwas anderes [als die Objektivität der primären Sinnesqualitäten] ist aber Objektivität im Sinne der Objektivierung von subjektiven Tatsachen, im Sinne der Abstandnahme in personaler Emanzipation. (MG-PMS 39)

Die Begegnung mit der Fläche erzieht den Menschen zur Objektivität auf drei Weisen:

  1. Indem sie den Blick (oder Griff) in der Breite quert, hemmt sie den Sog der antagonistischen Einleibung über Richtungen, die teils in die Tiefe und Weite führen, teils daraus entgegenkommen;
  2. indem sie einem Boden zum Eintragen von Richtungstermen des Blickes (oder der Handbewegung) liefert, gestattet sie das gegen Wechsel der Zuwendung invariante Knüpfen umkehrbarer Verbindungen solcher Terme, wodurch letztlich Koordinatensysteme möglich werden;
  3. indem sie aus der Enge in die Weite führende leibliche Richtungen, etwa den Blick, reflektiert und (nicht als Blick, aber der Richtung nach) umkehrt, erlaubt sie dem leiblichen Subjekt, vom Begegnenden auf sich zurückzugehen und sich in das Netz umkehrbarer Verbindungsbahnen einzuordnen.
Tiere gehen zwar mit massigen Körper um, wenn auch ohne die erst durch die Fläche mögliche Dimensionalität, aber die Begegnung mit der Fläche als Fläche scheint ihnen versagt; ein Anzeichen dafür ist: "Nur der Mensch kann zeichnen." Die Fläche ist ein empirischer Zugang zur Objektivität, ... (S-DWdeP 688)

Siehe: Objektivität der Wahrnehmung, Flächige Grenzen

Ereignisontologie als Objektivität der Ereignisse unter Aufgabe jeglicher Subjektivität (Objektivität und Subjektivität)

Phänomenologisch gesehen wird jedoch nicht eine irgendwie ontologisch-objektiv vorhandene 'Natur' oder 'Materie' erschlossen, sondern diese wird zunächst - als Abstraktionsbasis - hergestellt. Dies geschieht, indem man den leiblichen Raum erkenntnistheoretisch von einem seiner Aspekte aus betrachtet, d.h. auf Messbarkeit bzw. Größe und Invarianz hin. Dabei, so muss betont werden, verändert man ihn gestaltkreishaft reduktiv. (GR-LS 337)

Naturwissenschaftliche Objektivität

Historisch gesehen fand dann in der Moderne die Ersetzung der göttlichen Objektivität durch die Naturwissenschaftliche statt, die z.Zt. ihren Siegeszug feiert, da sie die größere 'magische', d.h. manipulative Macht zu besitzen scheint und entsprechend in der Lage ist, die menschlichen Gemüter zu beeindrucken. (GR-LS 337)

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