Leibliche Resonanz

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Mit leiblicher Resonanz sind die verschiedenen Formen der Wahrnehmung topischer stimmungsräumlicher Phänomene gemeint.

Der Leib ist gewissermaßen der "Resonanzkörper" des Stimmungsraumes; er übersetzt Ausdruck in Eindruck.

Der Leib überträgt die stimmungsräumlichen Phänomene in seine Eigenfrequenz.

Ausdruck wird in leiblicher Resonanz erfahren.

Leibliche Resonanz ist das eigentliche Medium der Wahrnehmung, des affektiven Betroffenseins.

Leibliche Resonanz fremder Gefühle ist durch Aufstellungen einfach erfahrbar.

Siehe: Resonanz statt Repräsentation

Sitz der Resonanzfähigkeit

Die leibliche Disposition ist der Sitz der Resonanzfähigkeit des Menschen. Wenn diese Fähigkeit wieder zarten und reicher wird, indem sie neue Felder findet, werden die Bedürfnisse, die jetzt die Menschen dazu treiben, ihre Köpfe in das immer dichter sich um die Hälse zusammenziehende Netz der Kommunikation (...) zu stecken, von selbst absterben und andere an ihre Stelle treten. Dann könnte es gelingen, wieder aus dem Vollen der Situation zu schöpfen, statt im Netz der Konstellationen stecken zu bleiben, einem riesige, immer weiter nach innen wuchernden Schienensystem, in dem der Einzelnen nur für sich die Weichen stellen kann. (S-L 120)

Unterdrückung der leiblichen Resonanz

Man kann leibliche Resonanz unterdrücken, z.B. durch:

  • vermehrte Muskelanspannung
  • Atemanhalten
  • Medikamente

(Vgl: F-LRP 198)

"Psychopharmaka" wirken primär auf die leibliche Resonanz und nicht auf die Gefühle als intentionale seelische Regungen. (F-LRP 378)

Ebenso wird die Störung der leiblichen Resonanz in melancholischen oder schizophrenen Psychosen psychopathologisch als "Verlust der Schwingungsfähigkeit" oder als "Verflachung des Affekts" beschrieben; sie ist oft mit einer rigiden leiblichen Spannung verbunden. (F-LRP 198)

Verebbung der leiblichen Resonanz

Schließlich beschreibt J. H. Schultz (...) auch die Wirkung des Autogenen Trainings als "Resonanzdämpfung der Affekte": Hier ist es jedoch umgekehrt die Tiefenentspannung, welche die Affektresonanz reduziert, indem sie nämlich wesentliche Ausdrucksträger (Muskulatur, Herz, Atmung) in eine entspannte Lage bzw. gleichförmig-niederfrequente Schwingung versetzt. Damit ist dem Affekt zumindest teilweise der Boden entzogen, er wird nicht unterdrückt, sondern verebbt. (F-LRP 198)