Leibgedächtnis: Unterschied zwischen den Versionen

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== Beispiele für das Leibgedächtnis ==
 
== Beispiele für das Leibgedächtnis ==
So richtet sich die Aufmerksamkeit ewta beim Lesen oder Schreiben nicht mehr auf die einzelnen Buchstaben oder Fingerbewegungen, sondern direkt auf die intendierten Worte. Das erworbene Schriftwissen ist "in den Fingern" und steht uns automatisch zur Verfügung, ohne explizit präsent zu sein.
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* Lesen und Schreiben: Die Aufmerksamkeit beim Lesen oder Schreiben richtet sich nicht auf die einzelnen Buchstaben oder Fingerbewegungen, sondern direkt auf die intendierten Worte. Das erworbene Schriftwissen ist "in den Fingern" und steht uns automatisch zur Verfügung, ohne explizit präsent zu sein.
Auch vertraute Instrumente oder Vehikel schließen sich als Medien dem Leib an: Der Blinde nimmt seine Umgebung vermittels seines Stockes wahr (und zwar an dessen Spitze, nicht an der Hand); der geübte Autofahrer hat sich das Fahrzeug "einverleibt", also ein Gefühl für seine Maße und sein Fahrverhalten entwickelt, so wie der erfahrene Seemann ein Gefühl für sein Schiff. (F-LuL 245f)
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* Auch vertraute Instrumente oder Vehikel schließen sich als Medien dem Leib an:
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** Der Blinde nimmt seine Umgebung vermittels seines Stockes wahr (und zwar an dessen Spitze, nicht an der Hand);  
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** der geübte Autofahrer hat sich das Fahrzeug "einverleibt", also ein Gefühl für seine Maße und sein Fahrverhalten entwickelt, so wie der erfahrene Seemann ein Gefühl für sein Schiff. (F-LuL 245f)

Version vom 14. Dezember 2010, 18:52 Uhr

Gedächtnissystem für

  • automatische Bewegungsabläufe
  • eingespielte Gewohnheiten
  • vertraute Wahrnehmungsgestalten oder Situationen

Das Leibgedächtnis entlastet unsere Aufmerksamkeit von einer Überfülle von Details und ermöglicht den unreflektierten Lebensvollzug. (F-LuL 245)

auch genannt:

  • prozedurales Gedächtnis
  • implizites Gedächtnis


Beispiele für das Leibgedächtnis

  • Lesen und Schreiben: Die Aufmerksamkeit beim Lesen oder Schreiben richtet sich nicht auf die einzelnen Buchstaben oder Fingerbewegungen, sondern direkt auf die intendierten Worte. Das erworbene Schriftwissen ist "in den Fingern" und steht uns automatisch zur Verfügung, ohne explizit präsent zu sein.
  • Auch vertraute Instrumente oder Vehikel schließen sich als Medien dem Leib an:
    • Der Blinde nimmt seine Umgebung vermittels seines Stockes wahr (und zwar an dessen Spitze, nicht an der Hand);
    • der geübte Autofahrer hat sich das Fahrzeug "einverleibt", also ein Gefühl für seine Maße und sein Fahrverhalten entwickelt, so wie der erfahrene Seemann ein Gefühl für sein Schiff. (F-LuL 245f)