Leib

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Leiblich ist, was jemand in der Gegend (nicht immer in den Grenzen) seines Körpers von sich selbst, als zu sich selbst gehörig, spüren kann, ohne sich der fünf Sinne, namentlich des Sehens und Tastens, und des aus deren Erfahrungen gewonnenen perzeptiven Körperschemas (der habituellen Vorstellung vom eigenen Körper) zu bedienen. (S-KE 35)

Die Entdeckung des Geistes ist die Verdeckung des Leibes. (S-II1 441)

Körper und Leib

Der Leib ist etwas anderes als der Körper. Und ganz im Hintergrund wissen wir das eigentlich:

  • Zum Beispiel sagen wir, da habe einer "aus Leibeskräften" geschriehen, die Formulierung "aus Körperkräften" ergäbe keinen Sinn.
  • Auch das Verbot, nicht mit dem Finger auf jemanden zu zeigen, beruht auf dem Wissen vom Leib und davon, dass diese "aufspießende" Geste in ihrer Wirkung weit über den Körper hinausreicht.
  • Jedes Kind kennt die Macht des Blickes, wenn es von Wut oder Ekel oder Angst im Blick der Mutter getroffen wird.

Hand-Experiment:

  • Heben Sie die Hand, die Finger locker geöffnet, und konzentrieren Sie sich darauf, diese Hand zu spüren. Was nehmen Sie in der "Gegend" der Hand wahr?
  • Dann pusten Sie kurz gegen die Hand, und nehmen Sie wahr, was sich verändert.
  • Erst durch das Pusten nimmt man eine Fläche wahr. Der spürbare Leib kennt noch keine Flächen, sondern nur diffus ausgedehnte Leibesinseln.

Beispiele:

  • Klavierlernen: Vom Suchen der Abständen zwischen den Tasten bis hin zum Spielen.
  • Verunsicherter Tennisspieler, der sich auf seine Abstandsverhältnisse besinnt, und die Aufschläge vergibt.

Der spürbare Leib kennt keine messbaren und damit umkehrbaren Abstände, sondern nur Weite bzw. Enge und leibliche Richtungen, die vom eigenen absoluten Ort nach außen gehen.

Über den Leib spüren wir leibliche Regungen und Gefühle.

Leibliche Begriffe