Identität: Unterschied zwischen den Versionen

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Durch Identität ist etwas es selbst. Identität ist von [[Bestimmtheit]] unabhängig, wie das Beispiel der [[primitive Gegenwart|primitiven Gegenwart]] zeigt. Identität ist nicht durch Angabe einer [[Bestimmtheit]] definierbar, sondern nur ostensiv aufweisbar, wie eine Farbe.
 
Durch Identität ist etwas es selbst. Identität ist von [[Bestimmtheit]] unabhängig, wie das Beispiel der [[primitive Gegenwart|primitiven Gegenwart]] zeigt. Identität ist nicht durch Angabe einer [[Bestimmtheit]] definierbar, sondern nur ostensiv aufweisbar, wie eine Farbe.
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{{c|Die Identität kann also auch ohne [[Bestimmtheit]] oder mit zur Unscheinbarkeit verblassender Bestimmtheit erhalten bleiben. Darum handelt es sich, wenn ein Mensch in hyperkinetischen oder hypokinetischen Zuständen außer sich gerät. Dann streift er mehr oder weniger mit der Bestimmtheit seine Einzelheit aber, bleibt aber er selbst. Ganz rein kommt die Besonderheit ohne Bestimmtheit bei plötzlichem leiblichem Betroffensein vor, z.B. durch einen heftigen Schreck oder Ruck, der das gleitende Dahinleben zerreißt.|S-WNP 135}}
  
 
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== Identität und Identifizierung ==
 
{{c|Dieselbe Verwechslung von Identität und [[Identifizierung]] liegt an der Wurzel aller Repräsentationstheorien des [[Selbstbewusstsein]]s, die dieses als eine Abbildung in sich deuten. Ein Beispiel ist [[Helmuth Plessner|Plessners]] berühmte These der exzentrischen Positionalität des Menschen.|S-BW 26}}
 
{{c|Dieselbe Verwechslung von Identität und [[Identifizierung]] liegt an der Wurzel aller Repräsentationstheorien des [[Selbstbewusstsein]]s, die dieses als eine Abbildung in sich deuten. Ein Beispiel ist [[Helmuth Plessner|Plessners]] berühmte These der exzentrischen Positionalität des Menschen.|S-BW 26}}

Version vom 24. Oktober 2011, 01:40 Uhr

Zu unterscheiden sind zwei Arten von Identität:

Relative Identität

  • relative Identität, von etwas mit etwas, mit dem identifiziert wird. Relative Identität und Einzelheit geht aus der Entfaltung der primitiven Gegenwart hervor, indem satzförmige Rede einzelne Bedeutungen (d.h. Sachverhalten, Programme, Probleme) aus der binnendiffusen (chaotisch mannigfaltigen) Bedeutsamkeit von Situationen entbindet. (S-JdN 19)

Relative Identität besteht nämlich darin, dass etwas als Fall dieser Gattung mit etwas als Fall jener Gattung identisch ist, wobei diese und jene Gattung bei den meisten Identifizierungen verschieden sind, nur im tautologischen (nichtssagenden) Fall identisch. (S-BW 28f)

Absolute Identität

Durch Identität ist etwas es selbst. Identität ist von Bestimmtheit unabhängig, wie das Beispiel der primitiven Gegenwart zeigt. Identität ist nicht durch Angabe einer Bestimmtheit definierbar, sondern nur ostensiv aufweisbar, wie eine Farbe.

Die Identität kann also auch ohne Bestimmtheit oder mit zur Unscheinbarkeit verblassender Bestimmtheit erhalten bleiben. Darum handelt es sich, wenn ein Mensch in hyperkinetischen oder hypokinetischen Zuständen außer sich gerät. Dann streift er mehr oder weniger mit der Bestimmtheit seine Einzelheit aber, bleibt aber er selbst. Ganz rein kommt die Besonderheit ohne Bestimmtheit bei plötzlichem leiblichem Betroffensein vor, z.B. durch einen heftigen Schreck oder Ruck, der das gleitende Dahinleben zerreißt. (S-WNP 135)

Identität und Identifizierung

Dieselbe Verwechslung von Identität und Identifizierung liegt an der Wurzel aller Repräsentationstheorien des Selbstbewusstseins, die dieses als eine Abbildung in sich deuten. Ein Beispiel ist Plessners berühmte These der exzentrischen Positionalität des Menschen. (S-BW 26)