Gestalt

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Phänomen, Gestalt, Gegenstand

Der Unterschied zwischen Gestalt und Gegenstand besteht in der Identitätsentschiedenheit. Die Gestalt befindet sich gleichsam noch zwischen Phänomen und Gegenstand, dieses zu diesem hin aufschließend. D.h. sie enthält im Vergleich zum Phänomen weniger chaotische Aspekte als dieses, im Vergleich zum Gegenstand jedoch in höherem Maße chaotische Aspekte. Sie ist selbst nicht eindeutig hinsichtlich ihrer Identität oder Verschiedenheit entschieden, während der Gegenstand über diachrone und synchrone Identität verfügt, welche die Wahrnehmungsleistung des Leibes zusammen mit seiner mnemonischen Potenz - also der Erinnerungsfähigkeit und der Erwartungsfähigkeit bzw. der Retention und Protention - verleiht. Die 'Gestalt' ist nicht so fest umrissen, wie der Gegenstand oder Körper. (GR-LS 217f)

Phänomen Gestalt Gegenstand
Identitätsentschiedenheit wenig mittel viel
Chaotische Aspekte viel mittel wenig

Vorgestalt und Endgestalt

In der aktualgenetischen Forschung, einem zeitweise mit großem Eifer betriebenen Zweig der Gestaltpsychologie, unterschied man zwischen Vorgestalten und echten Gestalten (Endgestalten). Vorgestalten entstehen etwa optisch bei extrem kurzer oder undeutlicher Darbietung als Anflüge oder Andeutung von Gestalten mit Tendenz zur Klärung. Etwa Analoges kommt beim Denken vor, wenn es schon beginnt, Bedeutungen zu explizieren, aber der Sprache vorauseilt oder nicht den Anschluss an sie findet. (S-DRdN 219)

Räumlich / Zeitlich

Zeitliche Gestalt

  • Musik
  • Operatives Systemmodell

Räumliche Gestalt

  • bildende Kunst
  • Retives Systemmodell

Phänomenal / Naturalisiert

Phänomenale Gestalt

  • Die phänomenale Gestalt ist eine Situation und der dadurch möglichen leiblichen Explikation.
  • Die phänomenale Gestalt als Leib.
  • Topische Gestalt

Naturalisierte Gestalt

Schon in der Arbeit "Struktur des Verhaltens" hat Merleau-Ponty die Gestaltpsychologen kritisiert, dass diese in ihren Arbeiten nicht bereit seien, die entsprechenden Konsequenzen aus ihren Erkenntnissen zu ziehen und statt dessen die Erkenntnisse über die Gestalt, die ja in die dritte Dimension zwischen Subjekt und Objekt weist, in eine quasi naturalistische Anschauung zu reintegrieren. (FV-OW 205)

Mit der Einführung strukturaler Betrachtungsweisen glaubt die Gestaltpsychologie nicht über den Begriff einer physikalischen Welt als der omnitudo realitatis hinauszugehen (...)." (Merleau-Ponty 1941, 152. Zit.n. FV-OW 205)

Siehe: System, Situation, Chaotische Mannigfaltigkeit