Feld

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Die Welt ist ein in fünf Dimensionen strukturiertes Feld ... (S-GedW 110)

System Feld Situation.png

Übersicht: Die 3 Feld-Begriffe

Feld als

  • Feldmetapher
  • physikalisches Feld
  • phänomenales Feld

Dreifeldbegriffe.png

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Feld-Metapher Physikalisches Feld Phänomenales Feld
Beobachtung Nicht beobachtbar = =
Nur über Verhalten der Gegenstände feststellbar = =

Feld-Metapher

Die Feld-Metapher ist das Gemeinsame von physikalischem und phänomenalem Feld.

Physikalisches und Phänomenales Feld

Dimensionales Feld Topisches Feld
Naturwissenschaft Phänomenologie
dimensionalen Raum topischen Raum

Siehe: Feldontologie

Dimensionales Feld

  • Behauptet aufgrund von Messungen und Abstraktionen
  • Siehe: Dimensionales Feld
  • funktionales Sein des Feldes im Gegensatz zum substantiellen Sein des Dings (vgl. F-WCP 290)

Phänomenales Feld

Feld, Leib und Situation

Der Feld-, Leib- und Situationsbegriff haben etliche Gemeinsamkeiten:

Feld und Leib

Die menschliche Psyche und die äußere Welt sind polare Manifestationen von Feldaktivitäten, die beides umfassen. (EW-PuS 85)

Mit dem Leib:

  • flächenlos
  • unteilbar ausgedehnt

Feld und Situation

Mit der Situation:

  • binnendiffus

Feldeigenschaften

Allgemein:

  • kein Festkörpermodell

Dieses Umgreifende ist für Nishida der Horizont unseres Denkens und Fühlens, den er das Bewusstseinsfeld (ishiki no ya) nennt, das als der Spiegelgrund unseres Bewusstseins fungiert. (FWK-AdSdD 113)

Siehe: Raum als relationales vierdimensionales Feld: Raumzeit

Alternative Begriffe

Situation

Gründe, wieso eine Situation als Feld bezeichnet werden kann bzw. sollte:

  • Es ist sich schwierig vorzustellen, dass Situationen länger dauern. Ein Feld hingegen kann kurz- oder auch langfristig existieren.
  • Die Analogie mit dem physikalischen Feld ermöglicht:
    • Nüchterne Seriösität des Begriffs
  • Die Analogie zum physikalischen Feldbegriff ist aus folgenden Gründen aber zugleich von Nachteil:
    • Ein topisches Feld ist nicht physikalisch messbar wie das physikalische Feld.

Sphäre

Wo ist das Individuum? ... Es ist in einer Sphäre - es ist in einem gewölbten psychischen Feld, als Pol unter Polen. (SP-DSudT 145)

Lichtung

Wir nennen diese Offenheit, die ein mögliches Scheinenlassen und Zeigen gewährt, die Lichtung. Das deutsche Wort "Lichtung" ist sprachgeschichtlich eine Lehnübersetzung des französischen clairiére. Es ist gebildet nach den älteren Wörtern "Waldung" und "Feldung". Die Waldlichtung ist erfahren im Unterschied zum direkten Wald, in der älteren Sprache "Dickung" genannt. Das Substantivum "Lichtung" geht auf das Verbum "lichten" zurück. Das Adjektivum "licht" ist dasselbe Wort wie "leicht". Etwas lichten bedeutet: etwas leicht, etwas frei und offen machen, z.B. den Wald an einer Stelle frei machen von Bäumen. (MH-ZSdD 71f)

Feld und Netz

Die Welt ist ein in fünf Dimensionen strukturiertes Feld, das über alles, was einzeln sein oder werden kann, aus der satzförmigen Rede des Menschen (oder eines anderen Wesens, von dem wir aber nichts wissen) geworfen wird, indem einzelne Gattungen aus Situationen entbunden und durch Übereinstimmung und Unterschied zu Netzen verknüpft werden, in deren Maschen absolut Identisches aller Sorten als Einzelnes Platz finden, sogar - dank relativer Identität - in vielen solchen Netzen, die unter einander wieder verknüpft werden können. (S-GedW 110f)

Feld-Begriffe

Feld-Übereinstimmung

  • Whitmont: Dasselbe Muster im Außen wie im Innen. Z.B. durch homöopathisches Arzneimittelbild zur Symptomlage.

Somatisches Feld

Der Begriff des somatischen Feldes verhält sich somit analog zum Begriff des Blickfelds: Er bezeichnet diejenige Region der Außenwelt, auf die wir unsere Aufmerksamkeit lenken müssen, um zu introspektivem Wissen über unsere eigenen propriozeptiven Eindrücke zu gelangen. (Wolfang Barz: Die Transparenz des Geistes, 282)

Definitionen

Cassirer

Perspektiven und Gesichtspunkte sind vielmehr als unser In-Sein im Welt-Individuum zu begreifen, und die Wahrnehmung nicht als Konstitution des wahren Gegenstandes, sondern als unser Sein-unter-den-Dingen. In Gestalt der Sinnesfelder und der Welt als des Feldes aller Felder entdeckt das Bewusstsein in sich selbst die Undurchdringlichkeit einer orginären Vergangenheit. Aufgrund der Erfahrung des In-seins meines Bewusstseins in seinem Leib und in seiner Welt aber bietet die Wahrnehmung des Anderen wie auch die Mehrheit der Bewusstsein keine Schwierigkeiten mehr. (MP-PdW 402)

Das Feld nicht einfach die 'Summe seiner Teile' ... Es ist überhaupt kein Ding, das sich in einzelne dingliche Bestandteile zerlegen lässt, es ist ein Ganzes von 'Kraftlinien', also ... ein System von Relationen. (Cassirer: Kant und die moderne Biologie (1940/41), S. 86. Zit.n.: Christian Bermes, in: F-WCP 289)

Ähnlich kritisierte, wie wir gesehen haben, Cassirer den Feldrealismus, wie er etwa von Max Laue vertreten wurden. Dieser Gefahr entgeht Cassirer, indem der Seinsmodus von Strukturen, Feldern oder eben auch "symbolischen Formen" klar benannt wird - es handelt sich um ein funktionales Sein: "das 'Sein' ist hier nirgends anders als im 'Tun' erfassbar." (Christian Bermes in: F-WCP 290)

Whitemont

Ein Feld wird nicht dadurch definiert, dass es dieses oder jenes 'ist', sondern nur indirekt - also in beschreibender Weise - mittels des Musters und Formen der Materie, die den Einfluss des Feldes manifestieren. Dies ist grundlegend für unsere modernen Werke. Wir können nicht sagen, was es ist, wir wissen es nicht. Wir können nur sagen, wie es sich verhält. Dies tun wir, indem wir eine Anzahl von Phänomene und Tatsachen beschreiben, die ein in Mustern geordnetes großes Ganzes ergeben - ein Bild. (EW-PuS 22)

Wir wollen ein Feld als eine Anordnung, als eine Konfiguration von Energie definieren, als ein Tätigkeitspotential, das sich durch das Verhalten oder die Anordnung der Teile manifestiert, die dem Feldeinfluss unterliegen, ein Formpotential, das in der Sichtbarkeit materieller Manifestationen Wirklichkeit wird. Form oder Gestalt als das a priori organisierende Potential, nicht als Form eines materiellen Gegenstandes, wird zum grundlegenden Baustein, zur Grundeinheit des Seins. Diese inhaltslosen Formen inkarnieren sich, bewegen sich aus der Potentialität in die Wirklichkeit durch ihre Manifestation mit Hilfe der, oder besser gesagt: als Materie. (EW-PuS 70f)

Wie der Feldbegriff im Bereich der Physik, so hilft uns der Begriff des archetypischen Gestalt-Feldes, die Energie-Materie-Zweiteilung hinter uns zu lassen, die noch immer auch in der Psychologie als eine Trennungslinie zwischen Materie und Psyche fortbesteht. Das symbolische Feld bietet eine Arbeitshypothese der kosmischen Anordnungen und Muster, die Materie, Leben und Psyche führen und leiten wie große musikalische Themen mit Variationen in verschiedenen Figuren, Tonarten, Harmonien und Instrumentationen. (EW-PuS 72)

Jungs Begriff des Archetyps per se und seine Sichtbarkeit als Sinnbild, als Anordnung und Muster von Gefühlen und Verhalten entspricht den Feldern reiner Formen und ihrer Sichtbarkeit in der Materie. Der Archetypus ist noch etwas wesentlich Umfassenderes als das Gestalt-Prinzip, da er die Synchronizität mit einschließt. (EW-PuS 72)

Seit wir nun wissen, dass Pflanzen empfindungsfähig sind und dass sie auf Gefühle ansprechen ..., die von außen abgegeben werden, ist der Weg offen, um den Begriff eines Lebenskraftfeldes einzuführen. (Kunz: Feeling in Plants, Zit.n.: EW-PuS 82f)

Dilts: Feld als vierte Position

Gilligan: Relational Field

  • Stephen Gilligan's notion of the relational field
  • Generative Field

Feld im Buddhismus

Feldstruktur der Zen-Erfahrung

Siehe: Zen

Feld der Ununterschiedenheit

... ein Feld, in dem alles mit allem in ungetrennter Wechselwirkung verbunden ist. (CD-WnL 313)

Das Feld hat eine Spürensqualität, eine Atmosphäre. (CD-WnL 316)

Feld des Gewahrseins

... der Modus des Geistes, in dem nichts unterschieden und getrennt wird.|CD-WnL 318}}

Feld des Geistes

Das Feld des Geistes ist die ungetrennte Aktivität und wechselseitige Abhängigkeit von Subjekt und Objekt. Und zudem erfahren wir dieses Feld als die Gleichzeitigkeit von Unbeständigkeit und relativer Stabilität – als Aktivität vor dem stillen Hintergrund des Gewahrseins. (CD-WnL 334)

Siehe: Feldontologie, Synchronizität