Externalisierung

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Externalisierung und Explikation sind zwei Begriffe mit dem Präfix "ex", der den "Heraus"-Aspekt beleuchtet.

Explikation meint das Herausheben von einzelnen Faktoren einer Situation. Externalisierung meint das Herausstellen von einzelnen internen Faktoren.

In der systemischen Therapie spricht man von Externalisierung, sofern man eine konstruktivistischen Erkenntnistheorie zu Grunde legt.

In der philosophischen Phänomenologie eher von Explikation, da davon ausgegangen wird, dass Gefühle nicht "intern" sind (Introjektionismus), sondern immer schon auch räumlich-ergreifend sind.

Therapeutische Externalisierung

Bekannteste Methode ist das Externalisieren (White u. Epston 2006). Im Externalisieren werden das problematische Verhalten einer Person und die Person selbst voneinander unterschieden. Therapeut, Klient und Bezugspersonen können so gemeinsam gegen das als problematisch definierte Verhalten vorgehen und zugleich die Person stärken. (Andras Wienands: Einführung in die körperorientierte systemische Therapie, S. 24)

Bedürfnis nach Externalisierung von Konflikten

Es kommt zur zunehmenden Verlagerung von "innen" nach "außen", zur Externalisierung und Generalisierung der Konflikte. An einer "äußeren" Situation wird ein "innerer" Konflikt erlebt und teilweise bearbeitet, gleichzeitig jedoch auch in seiner vollen Tragweite vermieden und dadurch konserviert. (KK in FKK-RD 104)

Dem Menschen wohnt ... ein zum Teil recht starkes Bedürfnis inne, schwer auszuhaltende innere Konflikte in die Außenwelt zu tragen, um diese dort zumindest dem Versuch einer Lösung zuzuführen. (KK in FKK-RD 106)

Externalisierende oder internalisierende Beschreibungen

externalisierende Beschreibung subjektiver Tatsachen internalisierende Beschreibung subjektiver Tatsachen
Theorien
  • Feldtheorie Kurt Lewins
  • Neue Phänomenologie
  • Psychoanalyse
Therapeutische Methoden
  • Systemische Aufstellungen
  • Szenische Methoden
  • Ego-State-Therapie
  • Teilearbeit
Redeweisen
  • Aufforderungscharakter
  • Vektoren
  • Bedürfnisse, Interessen, Leidenschaften des Ichs
Gefahr
  • Autoritäre Vorstellung, wie es wirklich ist.
  • Etwas als individuelles Problem zu behandeln, was gar keins ist.