Explikation: Unterschied zwischen den Versionen

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Explikation ist die Vereinzelung von Bedeutungen aus der binnendiffusen Bedeutsamkeit von [[Situation]]en.
 
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* [[Rede#Menschliche_Rede|menschliche Rede]] als [[#Sprachliche Explikation|sprachliche Explikation]]

Version vom 26. Mai 2012, 18:43 Uhr

Explikation ist die Vereinzelung von Bedeutungen aus der binnendiffusen Bedeutsamkeit von Situationen.

Explikation ist nicht das Auspacken des zuvor Vergrabenen, sondern die Verleihung der Einzelheit.

Wo vieles ist, ist nicht unbedingt Einzelnes versteckt, sondern Einzelnes wird daraus expliziert. Scheinbare Nähe zum Konstruktivismus.

Explikationsergebnisse

Sofern es nicht zu einer völligen Vereinzelung kommt, kann das Ergebnis der Explikation wiederum eine neue Situation sein.

Explikationsformen

Es gibt zwei Explikationsformen:

Explikationstypen

Sprachliche Explikation

Mithilfe der menschliche Rede werden Wörter und Sätze als Explikate miteinander kombiniert.

Leibliche Explikation

Die Explikate werden durch Personen mit Leibern repräsentiert, besser präsentiert. Es setzt dabei eine repräsentierende Wahrnehmung (leibliche Resonanz) ein.

Wichtige Bedingungen für wirkungsvolle leibliche Explikationen:

  • sparsam: nicht zu viele Einzelheiten explizieren
  • relevant: nur bewährte Einzelheiten explizieren. Bewährung geschieht aus Erfahrung. Daraus entstehen Modelle für persönliche Situation, Selbst

Die Personen werden als leibliche Symbole für Komponenten aufgestellt.

Leibliche Explikation erlauben die affektive Rückbindung der Explikate an die Situation. Die Explikate brauchen gar kein explizites Wissen über die Situation haben. Es genügt die Leibwahrnehmung, das Anliegen und die Offenheit, für das was sich zeigt.

Beispiel: Aufstellung

Kriterien für gelungene Explikationen

Sparsamkeit

  • nur möglichst wenige Elemente nutzen

Relevanz

  • nur möglichst aussagekräftige Elemente nutzen

Sonstiges

Kulturelle Bedingungen

Je nach Kultur kann es "dominante Explikationen von Situationen, insbesondere von Gefühlen" geben. (Vgl. Hilge Landweer in MG-LuG 80)

Es können jeweils nicht beliebige Explikationen akzeptiert werden; es gibt Evidenzen, die kulturspezifisch sind und zu einem bestimmten historischen Zeitpunkt und nicht überhaupt gelten. (Hilge Landweer in MG-LuG 80)

Siehe: Kultivierte Wahrnehmung, Abstraktionsbasis

Explikation als Entfremdung des Vertrauens

Die Ganzheit geht verloren, wenn wir ihre einzelnen Merkmale explizieren, indem wir unsere Aufmerksamkeit auf sie richten. Man sieht vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. ... Die Explikation führt also zur Entfremdung des Vertrauens und zur Störung des Gewohnten. (F-LuL 267)

Explikation und Externalisierung

Siehe: Externalisierung