Erkenntnis: Unterschied zwischen den Versionen

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{{c|Auch ist das Erkennen in seiner Grundform, die ursprünglich und auch dem Erwachsenen und gereiften Denker noch unerlässlich ist, von Explikation und Sprache unabhängig als leibliche Kommunikation ([[Einleibung]]), die dem Menschen mit den Tieren gemeinsam ist und die Struktur der Wahrnehmung bildet; ...|S-WwK 334}}
 
{{c|Auch ist das Erkennen in seiner Grundform, die ursprünglich und auch dem Erwachsenen und gereiften Denker noch unerlässlich ist, von Explikation und Sprache unabhängig als leibliche Kommunikation ([[Einleibung]]), die dem Menschen mit den Tieren gemeinsam ist und die Struktur der Wahrnehmung bildet; ...|S-WwK 334}}
  
Siehe: [[Sprache]]
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Siehe: [[Sprache#sprachabhängig und sprachunabhängig|Sprachunabhängig]]

Aktuelle Version vom 14. Juli 2019, 12:22 Uhr

Erkenntnis besteht in der Explikation von Tatsachen aus chaotisch-mannigfaltigen Situationen.

  • Reflexive Erkenntnis
  • Präreflexive intuitive Erkenntnis
    • nicht gegenständliche Erkenntnis
    • nicht im Sinne einer Prädikation aussagbar, aber kommunikabel.

Horizontale und Vertikale Erkenntnis

  • Horizontale Erkenntnis: Körperwelt bietet verschiedene Reize, Sinnesorgane nehmen einzelnen Reize auf, wandeln sie um zu Konstrukten.
  • Vertikale Erkenntnis: Ich befinde mich in einer ganzheitlichen Situation, die mich beeindruckt.

Siehe: Erkenntnistheorie

Modelle der Erkenntnis

Gegenüberstellung

Realismus Explikationismus
Modell Reise Ernte
Metapher Jäger (Hunter) Bauer (Farmer)
Doing (Er-)Finden von Sachen Explikation einer Situation
Annahme
  1. Es gibt Sachen ("res")
  2. Man passt sich den Sachen an, so dass Kongruenz oder wenigstens Entsprechung (Isomorphie) zustande kommt.
  1. Sachen sind nicht notwendig. Sachverhalte sind primär.
  2. Einzelne Sachverhalte werden aus Situationen expliziert ("geerntet")
Objekt als Sache, über die etwas erkannt wird als Etwas im Sinn des Bewusstgehabten
Subjekt
  • als Reisender, der den realen Sachen begegnet (Realismus)
  • oder als Ersatzbefriedigter in der Höhle, der nur mit eigenem Material konstruieren kann (Konstruktivismus)
  • als jemand, der einen (subjektiven) Sachverhalt hat
Ontologie
Begründer
  • seit der Scholastik die klassische Adäquationstheorie der Wahrheit
  • Kant

Reise- und Besuchsmodell der Erkenntnis

Siehe: Erkenntnistheoretischer Realismus

Erkenntnis und Wissen werden als Beziehung einer Vorstellung "in uns", in einer privaten Innenwelt, zu einem Objekt gedeutet; das Subjekt, so verstanden, ist wie ein Tier, das in einer Höhle wohnt, aus der es herausschlüpfen oder -kriechen müsste, um auf den Beutefang der Erkenntnis von Objekten der Außenwelt zu gehen. Gemäß dem sogenannten Kritizismus und transzendentalen Idealismus Kants kommt es nicht einmal heraus und macht sich statt dessen eine gleichsam aus dem Fleisch seiner Innenwelt geschnittene Quasi-Außenwelt zurecht. (S-HL 353)

Erntemodell der Erkenntnis

Siehe: Erkenntnistheoretischer Explikationismus

Die angemessene Metapher zur Versinnlichung der Erkenntnis ist von diesem Standpunkt aus

  • nicht mehr die Reise,
  • sondern die Ernte;
    • die Situation ist der Acker,
    • die durch Explikation für das Wissen abfallende Tatsache die Frucht,
    • und das personale, erkennende Subjekt der Bauer, der auf diesem Acker zu Hause (glebae adscriptus) ist. (S-NGE 219f)

Die Explikation von Sachverhalten, die Tatsachen sind, aus Situationen ist eher, als einer Reise, einer Ernte vergleichbar, wofür die Situationen den Acker bilden. Das Erkenntnisbemühen hat es, um im Bilde zu bleiben, einerseits mit dem Acker, andererseits mit der Frucht zu tun; es muss sich den ganzheitlichen Situationen, aber auch den Explikaten und ihrem Verhältnis unter einander zuwenden. (S-DuG 214)

... Leistung des Erkennens ..., dass aus Situationen – speziell aus dem chaotisch-mannigfaltigen Hof ihrer Bedeutsamkeit, wozu ja immer Sachverhalte gehören – Tatsachen expliziert werden. Das einfachste Beispiel ist die Problemlösung, wobei eine undurchsichtige, chaotisch-mannigfaltige Masse von Sachverhalten, Programmen oder auch eingeschlossenen Teilproblemen durch den Problemdruck auf Lösung hin zur Ganzheit einer Situation integriert wird. (S-NGE 218f)

Sprachunabhängiges Erkennen

Auch ist das Erkennen in seiner Grundform, die ursprünglich und auch dem Erwachsenen und gereiften Denker noch unerlässlich ist, von Explikation und Sprache unabhängig als leibliche Kommunikation (Einleibung), die dem Menschen mit den Tieren gemeinsam ist und die Struktur der Wahrnehmung bildet; ... (S-WwK 334)

Siehe: Sprachunabhängig