Digitale Autonomie

... die unwiderstehliche Anziehungskraft von Bildschirmen vermittelt den Menschen das Gefühl, dass sie mehr und mehr ihre Autonomie einbüßen, wenn es um die Lenkung ihrer Aufmerksamkeit geht.

Viele zahlen ein hoher Preis, den viele für ihre zwanghafte Vernetzung bezahlen, ohne es überhaupt zu bemerken.

Bist du es leid, dich als Sklaven deines Smartphones zu fühlen?

Denkst du noch, du schaffst es alleine? Leider sind Willensstärke, Tipps und halbgare Lösungen nicht ausreichend, um das Eindringen der neuen Technologien in unsere kognitive und emotionale Landschaft im Zaum zu halten.

Der Schlüssel zum Wohlgefühl in unserer Hightech-Welt, liegt darin, viel weniger Zeit mit der Nutzung von Technologien zuzubringen. Doch wie bekommt man das hin, wenn gute Vorsätze alleine nicht helfen?

In unserer Zeit haben Smartphones die menschliche Erfahrungswelt neu geformt, indem sie eine ständig präsente Verbindung mit einer summenden Matrix von Geplapper und Zerstreuung bieten.

Gefühl des Kontrollverlustes

Uns kommt die Fähigkeit abhanden, einen schönen Augenblick zu genießen, ohne den heftigen Drang zu verspüren, ihn für ein virtuelles Publikum zu dokumentieren.

Likes zu zählen ist das neue Rauchen.

Zigarettenfirmen wollen Ihre Lunge. Das Smartphone will ihre Seele.

Ein Appell für eine Minimierung der Ablenkung & Respekt gegenüber der Aufmerksamkeit der Nutzer.

Autonomie als Alleinsein, Einsamkeit

Einsamkeit erfordert, dass Sie Reaktionen auf die Informationen, die von anderen Menschen ausgehen, hinter sich lassen und sich stattdessen auf Ihre eigenen Gedanken und Erfahrungen konzentrieren, wo immer Sie sich gerade befinden mögen.

»Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen«, schrieb Blaise Pascal bekanntlich Ende des 17. Jahrhunderts.

Descartes, Newton, Locke, Pascal, Spinoza, Kant, Leibniz, Schopenhauer, Nietzsche, Kierkegaard und Wittgenstein sind Beispiele für Menschen, die niemals Familien gründeten oder enge persönliche Beziehungen pflegten, aber dennoch bemerkenswerte Leben führten.

Das Getrenntsein entspannt zu erfahren, so erklärt er, vertieft unsere Wertschätzung für persönliche Kontakte, wenn sie stattfinden.

Smartphones haben erstmals die Fähigkeit, Sie kontinuierlich vom eigenen Denken abzulenken.

Das Smartphone bot eine neue Technik, um diese letzten Bruchstücke der Einsamkeit zu verbannen: den raschen Blick.

Einsamkeit

Ein Zustand, in dem wir die Zeit allein mit unseren Gedanken und frei von der Beeinflussung durch andere verbringen.

Alleinsein

Die Vorstellung des »Alleinseins« kann wenig anziehend wirken, und in den letzten zwanzig Jahren wurde uns die Auffassung verkauft, dass mehr Konnektivität besser ist als zu wenig.

Die technische Definition des Alleinseins zu erinnern: die Freiheit vom Einfluss anderer Gedanken.

Wir brauchen das Alleinsein für unser menschliches Wohlbefinden, und in den letzten Jahren haben wir diese entscheidende Komponente systematisch aus unserem Leben verdrängt, ohne es zu bemerken. Vereinfacht gesagt: Der Mensch ist nicht dafür geschaffen, permanent vernetzt zu sein.

Wir brauchen die Fähigkeit, sich zwischen einem Zustand des Alleinseins und einem Zustand der Verbundenheit hin und her zu bewegen.

Autonomie ist wichtiger als Nützlichkeit

Die Maximierung der Bequemlichkeit hat eine viel geringere Priorität als die Verwendung von Technologie zur Unterstützung seiner Werte.

Lassen Sie sich nichts einreden: Es geht nicht um Nützlichkeit, es geht um Autonomie.

Das Rennen um den ersten Platz im Stammhirn.

Unser kritisches Unbehagen in Bezug auf neue Technologien nicht unbedingt etwas damit zu tun, ob sie nützlich sind oder nicht. Vielmehr geht es um Autonomie.

Rechnen Sie, wägen Sie ab! Wieviel Nützlichkeit gewinnen ich? Wieviel Autonomie verliere ich? Was ist mir wichtiger?

Verhaltenssucht

• Den Drang überwinden, ständig irgendetwas nachzuschauen

Verhaltensabhängigkeit

Technologieabhängigkeit

Es gibt zunehmende Beweise dafür, dass Verhaltensabhängigkeiten in vielen Bereichen der Substanzabhängigkeit gleichen.

Wie fördern Technologieunternehmen Verhaltenssüchte:

• durch intermittierende positive Verstärkung
• durch den Drang nach sozialer Anerkennung.

Die begehrten neuen Technologien, die sich während der letzten rund zehn Jahre entwickelt haben, sind besonders gut dazu geeignet, Verhaltenssüchte auszulösen, und treiben Menschen dazu, sie viel mehr zu verwenden, als ihnen nützlich oder gesund erscheint.

Angsterkrankungen

Der plötzliche Anstieg von Angsterkrankungen fiel zusammen mit den ersten Jahrgängen von Studenten, die mit Smartphones und Social Media aufgewachsen waren.

Bildschirme

• Welcher ist der entscheidendste aller Faktoren, die unser heutiges Leben prägen? unsere Bildschirme.
• Die Wichtigkeit von Lebenserfahrungen jenseits eines leuchtenden Bildschirms

Philosophie der Techniknutzung

Unsere Philosophie der Techniknutzung ist eine Philosophie, die neue Technologien akzeptiert und nutzt, aber nicht um den Preis der Entmenschlichung. Eine Philosophie, bei der langfristige Sinnhaftigkeit den Vorrang vor kurzfristiger Befriedigung hat.

Eine Philosophie der Techniknutzung, die von Grund auf abdeckt, welche digitalen Tools wir in unser Leben hineinlassen, aus welchen Gründen und mit welchen Einschränkungen.

Digitaler Minimalismus

Eine Philosophie der Technologienutzung, bei der wir unsere Onlinezeit auf eine kleine Anzahl von sorgfältig ausgewählten und optimierten Aktivitäten konzentrieren, die für uns wertvolle Angelegenheiten intensiv unterstützen, und auf alles Übrige freudig verzichten.

Gegen den Technologiemaximalismus.

Der digitale Minimalist benutzt Technologien, um die Dinge zu unterstützen, die er im Leben am wichtigsten findet, und ist froh, von allem anderen verschont zu bleiben.

Erste Prinzip

• Welche Technologien man übernimmt
• Entdeckung nutzbringender neuer Technologien

Zweite Prinzip

• Wie sie Technologien einsetzen
• Experimentieren, wie man die Technologien am besten einsetzt

Ziele des DAT

• Beitritt zum Aufmerksamkeitswiderstand
• sich dem Aufsaugen der eigenen Aufmerksamkeit entziehen
• Persönliche Autonomie in einer Zeit zu bewahren, in der zahlreiche digitale Kräfte sie zu schmälern versuchen.

Kontrollgefühl statt Kontrollverlust

• Kontrollgefühl statt Kontrollverlust: Ich habe Kontrolle darüber, welche Rolle Technologie in meinem Leben spielen darf.
• Ich habe Kontrolle darüber, welche Rolle Technologie in meinem Leben spielen darf.
• In unserem Zeitalter verführerischer digitaler Geräte die Autonomie zu wahren.
• Kontrolle über unser digitales Leben behalten
• Unabhängigkeit von ihrem Smartphone
• Zweckgebundene Nutzung statt ziellose Zerstreuung
• selbstbewusst entscheiden können, können, welche Tools wir aus welchen Gründen und unter welchen Bedingungen nutzen wollen.

Sinnerfahrung statt Zerstreuung

• Sinnerfahrung statt Zerstreuung: ein Gefühl der Sinnhaftigkeit, das aus bewusstem Handeln erwächst.
  • ein Gefühl der Sinnhaftigkeit, das aus bewusstem Handeln erwächst.
• den Zucker-Flash einer oberflächlichen digitalen Zerstreuung vermeiden

Verantwortung übernehmen statt abgeben

• Verantwortung übernehmen statt abgeben: selbst entscheiden, womit die Zeit gefüllt wird.
• Regeln für die technologische Beschränkung finden, die nicht zu vage und nicht zu streng gefasst sind.
• Den Drang kontrollieren können, irgendetwas abzufragen.

Hochwertige Alternativen entdecken und schätzen lernen

• hochwertige Alternativen zu den technologiebedingten seichten Zerstreuungen zu kultivieren.
• Gegengewicht zur fremdartigen Künstlichkeit der elektronischen Kommunikation
• Um den Energieverlust durch minderwertige digitale Angewohnheiten zu vermeiden, ist es wichtig, hochwertige Freizeitaktivitäten an ihre Stelle zu setzen.

= Mit Handwerk und Frustrationserfahrung zur Zufriedenheit

• Widerstandserfahrung machen: es geht nicht immer alles, wie man will
• Das Handwerk dagegen muss sich dem unfehlbaren Urteil der Realität aussetzen, bei dem man sein Versagen oder seine Unzulänglichkeiten nicht weginterpretieren kann.
• Räumen Sie anspruchsvollen Aktivitäten den Vorrang gegenüber passivem Konsumieren ein.

3E-Methode des DAT

3E-Methode:

• Entscheidung für die digitale Autonomie
• Entrümpelung der digitalen Tools
• Einrichtung in einem Leben mit digitaler Autonomie

Entscheidung für den Prozess

• entweder selbst oder in Begleitung

Entrümpelung mit Regeln

• Regeln für die technologische Beschränkung finden, die nicht zu vage und nicht zu streng gefasst sind.

Einrichtung mit 3er-Check

3er-Check:

• »Dient diese Technologie unmittelbar einer Sache, die ich zutiefst schätze?«
• »Ist diese Technologie die beste Methode, um diesen Wert zu fördern?«
• »Wie werde ich diese Technologie in Zukunft anwenden, um ihren Wert zu maximieren und ihre Schädlichkeit zu minimieren?«

Damit eine optionale Technologie am Ende der digitalen Entrümpelung wieder in Ihr Leben zurückkehren darf, muss sie

• einem Zweck dienen, auf den Sie großen Wert legen (nur irgendeinen Nutzen zu bieten reicht nicht aus);
• die beste Methode sein, um Technologie zur Erfüllung dieses Zwecks zu verwenden (wenn sie das nicht ist, ersetzen Sie sie durch etwas Besseres);
• eine Rolle in Ihrem Leben spielen, die durch ein standardisiertes Anwendungsverfahren begrenzt ist, das festlegt, wann und wie Sie sie nutzen.

Aufmerksamkeits-Widerstandsbewegung

• Aufmerksamkeitswiderstand
• Aufmerksamkeits-Widerstandsbewegung
• Individuen, die Hightech-Tools mit disziplinierten Anwendungsverfahren kombinieren, um kleine Schläge gegen die beliebten Angebote der Aufmerksamkeitsindustrie zu führen.

Glossar

• Anwendungsverfahren
• Aufmerksamkeitsindustrie
• Slow Media