Bestimmung

Aus TopoWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
The printable version is no longer supported and may have rendering errors. Please update your browser bookmarks and please use the default browser print function instead.

Jede Bestimmung ist eine Gattung. Die Bestimmung muss dem Bestimmten zukommen, in der Weise, dass das Bestimmte die Bestimmung bekommt; beides, das Zukommen und das Bekommen, ist dasselbe Verhältnis, von der anderen Seite aus angesehen. Alle einzelnen Bestimmungen sind in einen Nebel nicht vereinzelter eingebettet.

Grundsatz der durchgängigen Bestimmung

Ein jedes Ding aber, seiner Möglichkeit nach, steht noch unter dem Grundsatze der durchgängigen Bestimmung, nach welchem ihm von allen möglichen Prädikaten der Dinge, so fern sie mit ihren Gegenteilen verglichen werden, eines zukommen muß. Dieses beruht nicht bloß auf dem Satze des Widerspruchs; denn es betrachtet, außer dem Verhältnis zweier einander widerstreitenden Prädikate, jedes Ding noch im Verhältnis auf die gesamte Möglichkeit, als den Inbegriff aller Prädikate der Dinge überhaupt, und, indem es solche als Bedingung a priori voraussetzt, so stellt es ein jedes Ding so vor, wie es von dem Anteil, den es an jener gesamten Möglichkeit hat, seine eigene Möglichkeit ableite. (Kant: Kritik der reinen Vernunft: Des dritten Hauptstücks zweiter Abschnitt. Von dem transzendentalen Ideal (prototypon transscendentale))

Der Grundsatz der durchgängigen Bestimmung, den Kant zuerst aufgestellt hat, ist eine Spezialisierung des Satzes vom ausgeschlossenen Dritten (zusammen mit dem Satz vom Widerspruch) und besagt, dass für jeden Gegenstand und jede Bestimmung der Gegenstand die Bestimmung entweder besitzt oder nicht besitzt. Ich habe in meinem Buch Kritische Grundlegung der Mathematik einen Satz als Hauptsatz aufgestellt und bewiesen, wodurch sowohl der Grundsatz der durchgängigen Bestimmung widerlegt als auch dessen logische Äuqivalenz mit der These, dass alles einzeln ist, bewiesen wird. (S-GedW 109)

Es wurde schon gezeigt, dass der Grundsatz der durchgängigen Bestimmung auf irgend einen Gegenstand nur zutreffen kann, wenn dessen Bestimmungen sämtlich einzeln sind. Das kann, wie sich gezeigt hat, nicht der Fall sein, da der Gegenstand dann überhaupt keine Bestimmungen bekäme. (S-KGdM 71)

Opfer:

Siehe: Singularismus, Einzelheit