Bedeutung

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Sachverhalte, Programme, Probleme

Bedeutungen sind

  • Sachverhalte (dass etwas ist)
  • Programme (dass etwas sein soll oder sein möge),
  • oder Probleme (ob etwas ist). (Mit dem "ist" ist auch ein Nichtsein, das Sosein und das Nichtsosein gemeint.)

Sachverhalte, Programme und Probleme sind Bedeutungen, die mit einander (wobei aber Programme und Probleme entfallen können) eine Bedeutsamkeit ausmachen. Ich verstehe das Wort so, dass etwas bedeutend ist, wenn es etwas zu sagen hat oder zu verstehen gibt; ...Es kommt also nicht darauf an, ob etwas für etwas, für einen Zweck oder ein Ergebnis, bedeutend oder bedeutsam ist. (S-BE 104)

Sachverhalte

... dass etwas ist oder so und so ist oder nicht [S-DWP1 57]

Programme

... dass etwas als Norm sein soll oder als Wunsch sein möge oder so und so oder nicht [S-DWP1 57]

Probleme

... ob etwas ist oder sein soll oder sein möge oder so und so oder nicht [S-DWP1 57]

Siehe: Relationale und absolute Bedeutsamkeit

Wegen der Verquickung von Sachverhalten mit Programmen und Problemen in chaotischer Mannigfaltigkeit benötige ich einen zusammenfassenden Ausdruck und spreche von Bedeutungen; ... (S-LU 37)

Intensionen von Gattungen

Bedeutungen bilden die Intensionen von Gattungen, die zunächst selbst Situationen sind, bis durch satzförmige Rede die Explikation von Einzelnem aus Situationen einsetzt. Diese legt zuerst einzelne Bedeutungen frei, und durch diese einzelne Sachen, für die die freigelegten Bedeutungen zur Einzelheit ermöglichenden Bestimmung werden. Jede Bestimmung von den unendlich vielen, die jeweils zutreffen, kommt dafür gleichermaßen in Betracht. Gattungen, die kein Fundament in Gleichheit oder Ähnlichkeit haben, sind aus der binnendiffusen Bedeutsamkeit von Situationen expliziert oder aus Explikation solcher Art kombiniert (z.B. durch Definition). Um das zu begreifen, muss man sich nur vor Augen halten, dass die Welt nicht aus einzelnen Sachen besteht, sondern aus Situationen, denen einzelne Sachen auf dem Weg über Explikationen einzelner Bedeutungen entnommen werden. (S-DWP2 58)

Subjektive und objektive Bedeutung

Die subjektive Bedeutung (Sachverhalt, Programm, Problem) ist immer reicher als die aus ihr abgezogene objektive (neutrale), trotz gleichen Inhalts, ... (S-DRdN 142f)

Siehe: Subjektive Tatsache

Ganzheitliche und einzelne Bedeutung

Ganzheitliche Bedeutsamkeit der Situationen

Chaotisch-mannigfaltige Massen von Bedeutungen werden handhabbar durch Ganzheit und sind dann die Grundlagen menschlicher Orientierung, d.h. des Sichzurechtfindens in der Welt. (S-LU 38)

Es gibt keine Situation ohne unmittelbare Bedeutung; deshalb ist sie objektiv, der Sinn subjektiv. (MU-DLGG 66)

Bedeutung macht man auch nicht, Bedeutung hat etwas. Bedeutung ist nicht etwas Hinzukommendes. Sie teilt sich uns mit, sie begegnet uns, sie ist nichts in die Dinge Hineingelegtes. Mithin ist Bedeutung etwas Objektives, weil man über die Bedeutung von etwas im Namen von jedermann etwas sagen kann, aber nicht vom subjektiven Sinn (eines Handelns). ... Die subjektiven Tatsachen des affektiven Betroffenseins von etwas (Gefühlen, Atmosphären), die leibliche Regungen machen keinen Sinn, aber sie haben eine (beziehungsweise mehrere) Bedeutung(en). (MU-DLGG 65)

Damit Etwas etwas bedeutet, dafür braucht es kein Subjekt, dem es etwas bedeutet. Sie Sachverhalte bedeuten an sich etwas. Sie sind, was sie sind. Bedeutung muss nicht - im Gegensatz zu Sinn - semantisch ausgelegt werden, weil sie primär ist. Wir verstehen Bedeutung von etwas mantisch unmittelbar, wir leben in einer Welt voller Bedeutungen. (MU-DLGG 66)

Siehe: Präsenz, Wahrnehmung

Einzelne Bedeutungen durch Explikation

Einzelne Bedeutungen sind nur möglich, indem sie durch satzförmige Rede aus der binnendiffusen Bedeutsamkeit von Situationen entbunden werden.

Einzelne Bedeutungen fallen nicht vom Himmel, sondern müssen der binnendiffusen Bedeutsamkeit von Situationen explizierend abgewonnen werden oder durch Kombination aus so abgewonnenen Bedeutungen hervorgehen. (S-BW 86)

Der Weg zur Bedeutung: Aktiv oder Passiv

Passiv Aktiv
Ganzheitliche Bedeutungserfahrung als affektives Betroffensein in bedeutsamen Situationen

-> Explikationismus

Nachträgliche Bedeutungsgebung als Explikation einzelner Bedeutungen

-> Konstruktivismus

Bedeutung ohne Bezeichnung

Sinn und Bedeutung (auch die von Satzaussprüchen) sind unabhängig davon, ob etwas bezeichnet wird, und daher ebenso auf Synkateogrematika wie auf Namen anwendbar. (S-NGdE 234f)

Diverses

Im Ausdruck sind Bedeutung und Bedeutetes noch nicht getrennt.

Eine Regel hat keine Bedeutung (...), sondern ist eine Bedeutung, die intuitiv erfasst wird; ... (S-Weg 584)

Bedeutungen sind, im Gegensatz zu einer seit dem 17. Jahrhundert obwaltenden Theorie, nicht im Kopf. (Putnam 1990, 37. Vgl. FV-OW 342)