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Siehe: www.aufstellungsforschung.de

Version vom 7. Juni 2012, 20:03 Uhr

Aufstellungen sind leibliche Explikationen von Situationen. Sie finden im dimensionalen Raum statt, wirken jedoch über ihre Verschränkung mit dem topischen Raum, der sich durch leibliche Resonanz der Stellvertreter mit dem Ursprungssystem ausbildet.

Aufstellungen finden nicht nur im realen Raum statt, sondern wir sprechen auch von anderen, nicht materiellen Räumen, imaginären Räumen, Zwischenräumen, Innenräumen, Außenräumen. (Mattyasovszky PdS 2010/2 84)

Interpretationen

Explikation

Eine Aufstellung ist eine leibliche Explikation von einzelnen Komponenten aus einer Situation in einer Konstellation.

Externalisierung

Das innere Bild des Systems wird externalisiert und damit bewusst gemacht.

Kritik: W.Nelles berichtet davon, dass auf dieses Aufstellen des Ausgangsbildes und dem damit einhergehenden Effekt der Externalisierung verzichtet werden kann. (PdS 2010/2, 88)

Wir stellen innere Wirklichkeiten, von denen wir uns so oft überwältigt fühlen, nach außen und distanzieren uns so von ihnen. ... Wir projizieren also innere Wirklichkeiten nach außen, um sie zu zähmen, um uns mit ihnen vertraut zu machen. (SE-SaL 47)

Dynamische Präsenz: Die Bewegungen der Stellvertreter sorgt dafür, dass die Dynamik im System präsent wird.

Projektion

Eine Aufstellung ist eine Projektion des Psychischen in den Raum.

Kritik:

(Eine Projektion nach außen kann es nicht geben, wenn diese Außenwelt doch nach der Voraussetzung nur eine vom Gehirn konstruierte Innenwelt sein soll - es gäbe gar kein "Wohin" der Projektion. Die früher noch üblichen Projektionskonzepte sind daher in den kognitiven Neurowissenschaften weitgehend zugunsten eines einheitlichen virtuell-phänomenalen Raums, eines Phenospace aufgegeben worden ... Konsequenterweise muss dann allerdings auch die subjektiv erlebte Auseinandersetzung des Körpers mit der Umwelt, also z.B. der Nadelstich, der den Schmerz erzeugt, zu einem virtuellem Konstrukt, einer Simulation des Gehirn erklärt werden, was letztlich in einen Neuro-Solipsismus führen würde: Wir hätten dann überhaupt keinen Zugang zur eigentlichen Realität.)

Interventionen

Formate

Familienaufstellung

Klassische Familienaufstellungen sind vorallem durch Bert Hellinger bekannt geworden. Die Deutsche Gesellschaft für Systemaufstellungen distanzierte sich in den letzten Jahren zum Teil von der Arbeiten Hellingers und entwickelte eigene Qualitätsstandards. Die Familienaufstellungen haben sich zu Systemaufstellungen weiterentwickelt.

Systemische Selbst-Integration

Ein von Ernst Robert Langlotz entwickeltes Format zur Auflösung von Symbiosen. Details siehe unter Selbstintegration.

Management Constellation

Eine Management Constellation ist eine Systemaufstellung zu Management Themen im Rahmen eines Beratungsprozesses.

Organistationsaufstellung

Die Anwendung der Aufstellungsarbeit in Arbeits- und Organisationskontexten.

Strukturaufstellung

Ein von Insa Sparrer und Matthias Varga von Kibéd entwickelte Form der Aufstellungsarbeit auf Basis einer konstruktivistischen Erkenntnistheorie.

Bedeutungsgebung

Aufstellungen sind nur als ein komplexes Zusammenwirken von mehreren Faktoren zu verstehen:

  • Klient und seine unterschiedlichen Situationen in die er eingebettet ist: Ursprungsfamilie, jetzt oder frühere Ehen oder Partnerschaften, Kindern, persönliche Erfahrungen von Verlust und Trauma, Arbeitsbeziehungen, soziales Umfeld, religiöse Bindungen etc.
  • Die Gruppenatmosphäre und -dynamik zwischen Klient, Aufstellungsleiter, Stellvertreter und Beobachter.
  • Die besonderen Qualitäten der Stellvertreter und deren Situationen und Anliegen.
  • Der Aufstellungsleiter mit seinen individuellen Interessen, Fähigkeiten, Hintergründen und persönliche Neigungen.

Die Bedeutungsgebung muss daher sehr offen gehalten sein, und eindeutige Interpretationen sind unzulässig.

Richtige Dynamik, aber andere Person

Eine Klientin hatte mit drei verschiedenen Leitern ihre Familie aufgestellt, und immer sah es so aus, als ob sie missbraucht worden wäre. Sie konnte sich aber an nichts erinnern. Eines Tages erzählte sie ihrer Schwester davon, als diese sofort zu weinen anfing und sagte: "Das war ich!" Die Aufstellung hatte die Dynamik richtig aufgezeigt, aber auf die falsche Person verwiesen. - Eine andere Aufstellung bestätigte das Gefühl des Klienten, dass er nicht der Sohn seines Vaters sei, und brachte ihn dazu, einer DNA-Analyse zuzustimmen. Es kam heraus, dass er doch der Sohn war. Als der Vater das erfuhr, sagte er: "Ich war mir nie ganz sicher." (Hunter Beaumont, in PdS 1/2012, 33)

Erklärungsversuche

Wirksamkeitsstudien

Siehe: www.aufstellungsforschung.de