Affektives Betroffensein: Unterschied zwischen den Versionen

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Die [[Tatsache]]n des affektiven Betroffenseins tragen für den Bewussthaber schon in ihrer bloßen Tatsächlichkeit, ohne Rücksicht auf ihren zuschreibbaren Inhalt, den Stempel des Fürihnseins. Tatsachen des affektiven Betroffenseins sind daher immer [[subjektive Tatsache|subjektive Tatsachen]].
 
Die [[Tatsache]]n des affektiven Betroffenseins tragen für den Bewussthaber schon in ihrer bloßen Tatsächlichkeit, ohne Rücksicht auf ihren zuschreibbaren Inhalt, den Stempel des Fürihnseins. Tatsachen des affektiven Betroffenseins sind daher immer [[subjektive Tatsache|subjektive Tatsachen]].
  
Affektives Betroffensein
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Die affektive Betroffenheit ist also eine Frage der leiblichen und der personalen Voraussetzungen und der Empfänglichkeit in unterschiedlichen [[Situation]]en. (Anderlein in: GaA 92)
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=== Affektives Betroffensein durch Gefühle ===
 
* durch [[Gefühle]]: kann durchaus vergessen, verwechselt oder verkannt werden, da es sich nicht konstant leiblich entfaltet.
 
* durch [[Gefühle]]: kann durchaus vergessen, verwechselt oder verkannt werden, da es sich nicht konstant leiblich entfaltet.
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=== Affektives Betroffensein durch leibliche Regungen ===
 
* durch [[leibliche Regungen]]: lässt sich in Entwicklung und Verlauf beobachten.
 
* durch [[leibliche Regungen]]: lässt sich in Entwicklung und Verlauf beobachten.
 
Die affektive Betroffenheit ist also eine Frage der leiblichen und der personalen Voraussetzungen und der Empfänglichkeit in unterschiedlichen [[Situation]]en. (Anderlein in: GaA 92)
 
  
 
== Affektives Betroffensein des Subjektes ==
 
== Affektives Betroffensein des Subjektes ==

Version vom 7. Mai 2011, 00:30 Uhr

Die Tatsachen des affektiven Betroffenseins tragen für den Bewussthaber schon in ihrer bloßen Tatsächlichkeit, ohne Rücksicht auf ihren zuschreibbaren Inhalt, den Stempel des Fürihnseins. Tatsachen des affektiven Betroffenseins sind daher immer subjektive Tatsachen.

Die affektive Betroffenheit ist also eine Frage der leiblichen und der personalen Voraussetzungen und der Empfänglichkeit in unterschiedlichen Situationen. (Anderlein in: GaA 92)

Arten des affektives Betroffensein

Affektives Betroffensein durch Gefühle

  • durch Gefühle: kann durchaus vergessen, verwechselt oder verkannt werden, da es sich nicht konstant leiblich entfaltet.

Affektives Betroffensein durch leibliche Regungen

Affektives Betroffensein des Subjektes

Man kann nicht leiden oder sich freuen, nicht zornig oder hungrig oder ausgelassen sein, ohne etwas zu merken. Daher scheitern am affektiven Betroffensein alle Konstruktionen nach Art der Fabrik von Bieri, alle Versuche, mit Mach und Lichtenberg des Subjekt wegzureden. Es handelt sich um Schreibtischkonstruktionen, die nur möglich sind, solange es mit dem Leben nicht ernst wird. (S-BW 23)

Vergleiche dazu die Entsubjektivierung des Bewusstseins in der Prozessontologie.

Das affektive Betroffensein eines erlebenden Subjektes ist der Inbegriff jener Tatsachen, die zum Sosein dieses Subjektes gehören und primär subjektiv sind, in dem Sinn, dass die übrigen Tatsachen dieses Sosein jedenfalls nicht mehr subjektiv wären, wenn alle Tatsachen des affektiven Betroffenseins entfielen. (S-III2 93)

Ein affektives Betroffensein von mir ist hiernach eine Tatsache, dass mir etwas nahegeht. (S-III3 93)

Affektives Betroffensein als Nuance der Subjektivität

Diese Nuance der Subjektivität habe ich dann, wenn sie sich der Tatsachen des Ergriffenseins von Schmerz, Angst, Trauer, Enttäuschung, Hoffnung, Wollust, Seligkeit usw. bemächtigt und diese ganz und gar durchdringt und umprägt, zusammen mit allen anderen Komponenten dieses so umgeprägten Ergriffenseins als affektives Betroffenseins bezeichnet. (S-III3 92)

Affektives Betroffensein als affektives Selbst

Siehe: Affektives Selbst

Bewusstes affektives Betroffensein

Jedem affektivem Betroffensein ist es wesentlich, im objektiven Sinn dem betreffenden Subjekt bewusst zu sein, so dass z.B. ein Schmerz oder ein Kummer so lange, aber auch nur so lange unbewusst sein können, als dem Subjekt die Nuance des affektiven Betroffenseins durch sie fehlt. (S-III3 93)

Siehe: Bewusstsein, Unbewusstes